Berlin. Donald Trump will Robert F. Kennedy zum US-Gesundheitsminister machen. Doch 77 Nobelpreisträger äußern nun erhebliche Bedenken.

In einem offenen Brief haben sich 77 Nobelpreisträger gegen die Nominierung des Impfgegners Robert F. Kennedy als neuer Gesundheitsminister in der künftigen Regierung des designierten US-Präsidenten Donald Trump ausgesprochen. In Anbetracht von Kennedys Vorgeschichte würde seine Beauftragung mit der Leitung des Gesundheitsministeriums „die Gesundheit der Bevölkerung gefährden“, schrieben die Preisträger aus den Bereichen Medizin, Chemie, Physik und Wirtschaft.

„Abgesehen davon, dass es ihm an Referenzen oder einschlägiger Erfahrung in den Bereichen Medizin, Wissenschaft, öffentliches Gesundheitswesen oder Verwaltung mangelt, war Herr Kennedy ein Gegner vieler die Gesundheit schützender und lebensrettender Impfungen, wie etwa derjenigen, die Masern und Polio verhindern“, heißt es in dem Brief. „Wir fordern Sie dringend auf, gegen die Bestätigung seiner Ernennung zu stimmen.“

Unter den Unterzeichnern ist etwa der US-Immunologe Drew Weissmann, der ebenso wie die ungarische Biochemikerin Katalin Karikó im Jahr 2023 mit dem Medizin-Nobelpreis geehrt wurde, weil sie mit ihrer Grundlagenforschung die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen das Coronavirus ermöglicht hatten. Initiiert wurde der Brief unter anderem von dem britisch-amerikanischen Biochemiker und Molekularbiologen Richard Roberts, der 1993 den Nobelpreis für Medizin erhielt.

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US-Senat muss Ernennung Kennedy billigen

Kennedy sorgte in der Vergangenheit mit abstrusen Behauptungen und Geschichten für Schlagzeilen. Früher war der Spross der berühmten Kennedy-Familie ein angesehener Anwalt für Umweltrecht und Mitglied bei den Demokraten. In den vergangenen Jahren trat er aber vielfach als Impfgegner und Verbreiter von Verschwörungsmythen in Erscheinung. Bei Präsidentenwahl war der 70-Jährige als unabhängiger Bewerber angetreten, zog seine aussichtslose Kandidatur dann aber zurück und wechselte ins Trump-Lager.

Die Nominierung Kennedys reiht sich ein in eine Serie ungewöhnlicher Personalentscheidungen Trumps, der in den vergangenen Tagen einige Kandidaten für wichtige Ministerposten präsentierte, deren Eignung fraglich erscheint. Die Nominierungen müssen vom US-Senat gebilligt werden. Dort verfügt die Republikanische Partei Trumps seit der zusammen mit der Präsidentschaftswahl abgehaltenen Kongresswahl vom 5. November wieder über die Mehrheit der Mandate.

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