San Francisco. Südkorea entsendet ein Beobachterteam in den Ukraine-Krieg. Es soll die Kampftaktiken der Nordkoreaner studieren – und Gefangene verhören.
Als Reaktion auf Nordkoreas Beteiligung am Ukraine-Krieg will Südkorea ein Beobachterteam in die Konfliktregion entsenden. Das kündigte Verteidigungsminister Kim Yong-hyun am Montag vor dem Parlament in Seoul an.
Der Schritt sei im nationalen Interesse unabdingbar, aber ausdrücklich keine Truppenentsendung. Die Experten sollen die nordkoreanischen Kampftaktiken beobachten und der ukrainischen Armee bei der Vernehmung gefangener Soldaten helfen.
Das Team sei unbewaffnet und keine militärische Einheit. „Es besteht aus einer kleinen Anzahl von Fachleuten, die einen Kurzbesuch abstatten.“ Man komme nicht im Auftrag der UNO oder der Ukraine, die Mission sei einzig und allein im Interesse Südkoreas.
Delegation in Kiew und bei der Nato
Erst vergangene Woche hatte eine südkoreanische Regierungsdelegation in Kiew und auch bei der Nato in Brüssel über die Truppenentsendung von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un beraten. Die Delegation bestand aus Mitgliedern des Geheimdienstes und des Militärs.
Die Beobachtermission an der Front zeichnete sich ab. Als bekannt wurde, dass Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten nach Russland schickte, wurden die Pläne ins Auge gefasst. Seitdem bemüht sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj um eine engere Zusammenarbeit mit der Regierung in Seoul. Er erhofft sich Waffenlieferungen. Rüstungshilfe in Spannungsgebiete handhabt Südkorea allerdings äußerst restriktiv.
Der Westen ringt um eine Antwort auf Kims Jons-uns Waffenbrüderschaft mit Kremlchef Wladimir Putin. Zuletzt hatte der scheidende US-Präsident Joe Biden aufhorchen lassen, als er erstmals anwies, Fachleute von US-Rüstungsfirmen direkt ins Krisengebiet zu entsenden, um der Ukraine bei Wartung und Logistik zu helfen.
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