San Francisco. Die Ukraine ist auf Waffenhilfen angewiesen. Nun soll sie 49 Kampfpanzer „Abrams“ erhalten – eine der bisher größten Panzerlieferungen.

Die Ukraine hat zuletzt bittere Rückschläge hinnehmen müssen. Russland macht stetig Bodengewinne im Krieg. Nun kommt Verstärkung: 49 Kampfpanzer des Typs „M1A1 Abrams“ aus Australien. Geschätzter Wert: 164 Millionen US-Dollar.

Für die Ukraine ist es eine der bislang größten Panzerzusagen. Wann sie genau geliefert werden, ist unklar. In den Einsatz dürften sie kaum vor dem Frühjahr 2025 kommen. Die Australier sind dabei, ihre Panzer zu erneuern; die „Abrams“ älterer Bauart auszumustern. Da es amerikanische Waffen sind, mussten die USA der Lieferung zunächst zustimmen.

„Diese Panzer werden den ukrainischen Streitkräften mehr Feuerkraft und Mobilität verleihen und die Unterstützung ergänzen, die unsere Partner der Ukraine für die Panzerbrigaden der Ukraine leisten“, erklärte Australiens Verteidigungsminister Pat Conroy. Die Ukrainer haben lange gezögert.

Die Panzer sind auch als Ersatzteillager nützlich

Die Entscheidung ist einerseits beachtlich. Immerhin stellen die Australier sogar mehr „Abrams“ zur Verfügung als die USA (31). Andererseits ist sie ein Trostpflaster. Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich die Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj eigentlich etwas anderes aus Australien noch mehr gewünscht hat: Kampfjets und Hubschrauber.

Hinzu kommt, dass die Panzer in die Jahre gekommen sind. Viele von ihnen werden der Ukraine allenfalls als Ersatzteillager dienen. Auch dafür sind sie willkommen. Denn: Die Verlustrate des amerikanischen Panzers ist recht hoch. Im Ukraine-Krieg hat sich gezeigt, dass er anfällig ist und wenig Schutz bietet, insbesondere gegen Drohnenangriffe.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Hohe Verlustrate der Panzer im Ukraine-Krieg

Der Direktor des Panzermuseums Munster, Ralf Raths, nannte den „Abrams“ einmal „den Vorschlaghammer einer Armee“. Dieser Nimbus hat allerdings im Ukraine-Krieg gelitten.

Von den einst 31 aus den USA gelieferten „Abrams“ wurde laut dem Porta „Oryx“ mehr als die Hälfte nachweislich zerstört, beschädigt, aufgegeben oder erbeutet. In Russland wurden sie regelrecht vorgeführt.

Ukraine-Krieg - Moskau
Ein M1-Abrams-Panzer – in Russland vorgeführt. © DPA Images | Alexander Zemlianichenko

Zuletzt war von einem Flop die Rede, und es häuften sich die Hinweise, dass die Ukraine die Panzer von der Front abgezogen hat. Vor allem wurden sie mehrfach verstärkt, um besser gegen die russischen Drohnenangriffe gewappnet zu sein. An der 1.400 Kilometer langen Front werden die „Abrams“ dringend gebraucht, gerade jetzt.

Auch interessant: Ukraine braucht mehr „Bradley“-Panzer – eine „wahre Legende“