San Francisco. Drama in der Ost-Ukraine: Die Stadt Wuhledar ist gefallen, strategisch ein Rückschlag. Was die Eroberung durch die Russen bedeutet.
Während Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem „Siegesplan“ redet, gerät die ukrainische Armee in die Defensive. Die Lage im Ukraine-Krieg hat sich verschlechtert. Die Stadt Wuhledar ist gefallen.
Die Russen hatten immer wieder und unter großen Verlusten versucht, die Stadt zu erobern; spätestens seit 2023. Der Erfolg ist für ihre Kampfmoral bedeutsam. Darüber hinaus ist Wuhledar strategisch wichtig, denn:
- Die Stadt liegt in einer Ebene auf erhöhtem Gelände;
- in der Nähe einer Bahnlinie, die den Donbass mit der Krim verbindet.
- Es droht der Kontrollverlust über ein größeres Gebiet.
Nächstes Ziel: Pokrowsk?
Die vollständige Eroberung der Ost-Ukraine ist ein Mindestziel von Kremlchef Wladimir Putin. Vor dem Winter, vor dem Einsetzen der sogenannten „Schlammperiode“, wird Russland mit aller Gewalt nun auch die Stadt Pokrowsk einnehmen wollen.
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Nach massivem Beschuss mit Artillerie und Gleitbomben waren die russischen Streitkräfte zuletzt von drei Seiten in die Ortschaft im Südosten des Donbass eingedrungen. Die 72. Mechanisierte Brigade war in Wuhledar faktisch eingeschlossen. Ihr Kommandeur war am Sonntag abgelöst worden.
Rückzug oder Einkesselung
Der Ukraine blieb nichts anderes übrig, als Wuhledar aufzugeben, weil die Einkesselung ihrer Truppen drohte. Nach der Analyse des amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) wird die Einnahme der Stadt allerdings den Verlauf des Krieges im westlichen Gebiet Donezk nicht grundlegend verändern.
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Aus wie vielen Soldaten seine Brigade noch besteht, ist unbekannt. Es waren mal über 2.000. Auf die bedrohliche Lage hatte der britische Geheimdienst erst in der letzten Woche aufmerksam gemacht.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 25 September 2024.
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) 25. September 2024
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Die ukrainischen Verteidiger waren erschöpft. Verstärkung war unwahrscheinlich, zumal die Offensive in Kursk viele Kräfte bindet. In Bachmut und Awdijiwka hatten die Ukrainer in ähnlichen Lagen zu lange gewartet und einen Preis dafür gezahlt: hohe Verluste.
Selenskyj hatte bei seiner jüngsten USA-Reise dem US-Sender ABC gesagt: „Wir sind dem Frieden näher, als wir denken.“ Der Verlust von Wuhledar dürfte ihn hart treffen.
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