Berlin. Vor wenigen Monaten verstarb Alexej Nawalny in russischer Haft. Seine Anhänger vermuten Mord. Geheime Dokumente könnten das nun beweisen.
Im Februar dieses Jahres starb der russische Oppositionelle Alexej Nawalny in einem Straflager in Charp. Offiziellen Angaben zufolge eines natürlichen Todes, an einer Herz-Rhythmus-Störung. Die Anhänger Nawalnys gehen jedoch davon aus, dass der bekannteste Kritiker Putins auf dessen Geheiß ermordet wurde. Eine Recherche der unabhängigen russischen Nachrichtenwebsite „The Insider“ stützt diese Theorie nun.
Journalisten enthüllen geheime Berichte über Nawalnys Tod
„The Insider“ hatte nach eigenen Angaben Zugriff auf „hunderte offizielle Dokumente“, die mit Nawalnys Tod in Verbindung stehen. Darunter auch zwei Versionen eines Berichts über den Tod des Kreml-Kritikers. Während in der ersten Version noch von „starken Schmerzen in der Bauchgegend“, Erbrechen und Krämpfen die Rede ist, fehlen diese Symptome im finalen Bericht.
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Mehrere Ärzte bestätigten „The Insider“, dass diese Symptome nicht etwa auf eine Herz-Rhythmus-Störung hinweisen würden, sondern klassische Merkmale einer Vergiftung seien. Auch sei das Erbrochene laut interner Dokumente untersucht worden, Ergebnisse dieser Untersuchung wurden jedoch nie veröffentlicht.
Nicht der erste Giftanschlag auf Nawalny
Bereits 2020 wurde Alexej Nawalny erstmals vergiftet. Die Berliner Charité, in der Nawalny damals behandelt wurde, kam zu dem Schluss, dass ein Nervengift der Nowitschok-Gruppe verwendet wurde. Dieses Gift wurde bereits in anderen Fällen von Russland genutzt, um Personen zu töten, die dem Kreml zu unbequem wurden.
fgö
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