Teheran/Hamburg. CDU-Bundestagsabgeordneter Christoph de Vries wurde vom Mullah-Regime auf die schwarze Liste gesetzt. Was das für ihn bedeutet.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries hat sich in den vergangenen Jahren keine Freunde in der iranischen Regierung gemacht. Immer wieder forderte de Vries eine Schließung des in Hamburg angesiedelten und von der iranischen Regierung gesteuerten Islamischen Zentrums Hamburg (IZH). Das IZH mit seiner Blauen Moschee an der Außenalster war lange mittelbarer Vertragspartner der Stadt in den Staatsverträgen mit den islamischen Verbänden – was de Vries und die Hamburger CDU seit geraumer Zeit immer wieder kritisierten.
Nun hat sein Engagement offenbar Konsequenzen für de Vries. Nach einem Bericht der als regierungsgesteuert geltenden „Teheran Times“ setzte das Mullah-Regime de Vries auf eine Sanktionsliste. Das Teheraner Regime wirft ihm und anderen auf einer Liste genannten Personen und Organisationen dem Bericht zufolge vor, sich in die inneren Angelegenheiten des Iran eingemischt zu haben. Sie hätten falsche Informationen über den Iran verbreitet, zu Gewalt und Unruhe im Land angestiftet, Unwahrheiten verbreitet und damit auch zu den Sanktionen gegen den Iran beigetragen, die die Teheraner Regierung als „Wirtschaftsterrorismus“ bewerte, so die Zeitung weiter. Für die Betroffenen bedeutet ihre Aufnahme in die iranische Sanktionsliste, dass sie nicht mehr in den Iran reisen können und ihre Konten im Iran eingefroren würden, falls sie denn dort welche haben – was nicht sehr wahrscheinlich sein dürfte.
Iran: Wie CDU-Politiker auf das Einreiseverbot des Mullah-Regimes reagiert
„Ich gehe davon aus, dass dies mit meinem langjährigen Engagement für die iranische Exil-Opposition, aber vor allem mit meinem hartnäckigen Eintreten für ein Verbot des IZH in Hamburg zusammenhängt“, sagte de Vries dem Abendblatt. „Für mich ist diese persönliche Sanktionierung kein Problem, sondern vielmehr eine Ehre und Bestätigung meiner Arbeit. Ich werde die iranische Opposition weiterhin aus voller Überzeugung unterstützen und erst in den Iran reisen, wenn es ein freies und demokratisches Land ist und die Unterdrückung der Frauen ein Ende hat.“
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Bei Twitter, wo de Vries sein Auftauchen auf der Sanktionsliste ebenfalls bekannt machte, bekam der CDU-Politiker viel Zuspruch – offenbar auch aus der Gemeinschaft der in Deutschland lebenden Iraner. „Von den Mullahs sanktioniert zu werden, ist die höchste Auszeichnung, die man bekommen kann ... Glückwunsch!“, schrieb ein Twitternutzer. Eine Nutzerin schrieb: „Vielen Dank – und passen Sie gut auf sich auf!“