Fegebank hat Corona – steckten sich weitere Politiker an?

Hamburg. Zweite Bürgermeisterin war noch nicht geboostert. Bei einer Veranstaltung zu Silvester saß sie neben anderen Prominenten.

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Auch ihre Zwillingstöchter und ihr Lebensgefährte haben sich angesteckt. „Zu viert mittagessen – das werden wir jetzt erst mal täglich. Denn, uns hat es nun auch erwischt“, schrieb Fegebank am Mittwoch bei Twitter – und postete dazu ein Foto mit vier Tellern und Nudeln. „Meine Familie & ich haben uns mit Corona infiziert und sind zu Hause in Isolation. Glücklicherweise haben wir dank Impfung bisher nur milde Symptome. Seid vorsichtig & bleibt gesund!“

Nach Abendblatt-Informationen hatte Fegebank am Dienstag Symptome bekommen. Ein Antigen-Schnelltest fiel positiv aus, daraufhin machte sie einen PCR-Test. Dessen positives Ergebnis sei heute gekommen, hieß es. Fegebank ist nach Auskunft ihrer Sprecherin zwar doppelt geimpft, aber noch nicht geboostert. Die doppelte Impfung bietet nur noch wenig Schutz vor einer Ansteckung mit der auch in Hamburg grassierenden Omikron-Variante. Hier hilft erst der Booster etwas besser. Allerdings sind die Verläufe bei dieser Variante bei Geimpften in der Regel meist milder als bei der Delta-Variante.

Corona: Hat Fegebank Politiker angesteckt?

Ob sich auch weitere Senatsmitglieder angesteckt haben, war zunächst unklar. Im Rathaus wurde darauf hingewiesen, dass die Senatssitzungen seit geraumer Zeit nur noch als Videokonferenzen stattfinden. Direkte Treffen, etwa mit Bürgermeister Peter Tschentscher, habe es in den vergangenen Tagen nicht gegeben.

Allerdings hat Fegebank zu Silvester wie auch Tschentscher an der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns in der Handelskammer teilgenommen. Bei der Veranstaltung saß sie ausweislich von Videoaufnahmen neben Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) und Handelskammer-Vizepräses Niels Pirck. In ihrer Sitzreihe hörten auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz und der Chef der Senatskanzlei, Jan Pörksen (SPD), den Reden zu. Hinter Fegebank saß der CDU-Fraktionsvorsitzende Dennis Thering.

Katharina Fegebank (M.) saß bei der Versammlung eines Ehrbaren Kaufmanns in der Handelskammer neben Carola Veit. © Screenshot Ehrbarer Kaufmann | Unbekannt

Allerdings haben die Gäste bei der Veranstaltung auch an ihren Plätzen alle Masken getragen – größtenteils sogar besser vor dem Virus schützende FFP2-Masken. Zwar habe es bei einem kleinen Empfang dort auch Getränke gegeben, sodass die Masken abgenommen worden seien, hieß es, allerdings sei auf Abstand geachtet worden.

Corona: Fegebank informierte Sitznachbarn

Quarantäne-Anordnungen für die Besucher der Veranstaltungen wurden bisher offenbar nicht ausgesprochen. Fegebank habe ihre unmittelbaren Sitznachbarn aber persönlich informiert, hieß es. Da die Veranstaltung bereits fünf Tage zurückliegt, ist unklar, ob Fegebank dort bereits ansteckend gewesen sein könnte. Da es sich um ein 2G-plus-Format handelte, mussten alle Gäste aktuelle negative Schnelltests vorlegen.

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Wegen des größeren zeitlichen Abstands und weil alle Anwesenden Masken getragen hätten, hoffe sie, dass sich bei der Versammlung in der Handelskammer niemand infiziert habe, sagte Bürgerschaftspräsidentin Veit dem Abendblatt. Alles werde dem vorgegebenen Prozedere folgen.

Veit ist derzeit selbst von einem Corona-Fall in der Familie betroffen. Ihre 16 Jahre alte Tochter sei derzeit im Bundesstaat Ohio in den USA, habe sich trotz doppelter Impfung infiziert und sei ziemlich krank, so die SPD-Politikerin.