Berlin. Nordkorea liefert ihm Waffen, Wladimir Putin bedankt sich mit einer Limousine. Das Geschenk könnte gegen UN-Richtlinien verstoßen.
Wenn normalsterbliche Menschen eine gute Freundschaft zelebrieren wollen, laden sie sich gegenseitig zum Essen ein. Bei despotischen Machthabern reicht das offensichtlich nicht. Laut Berichten von russischen Staatsmedien hat Wladimir Putin Kim Jong Un als Zeichen ihrer guten Beziehungen ein geschenkt. Und nicht irgendein Fahrzeug, der nordkoreanische Staatschef ist für seinen exzentrischen Geschmack bekannt. Er soll eine große Sammlung ausländischer Luxuswägen besitzen, darunter Mercedes-Limousinen und Modelle der Marken Lexus sowie Rolls-Royce. Jetzt hat sich der Fuhrpark des 40-Jährigen angeblich um einen russischen Export vergrößert.
Kim war im vergangenen September nach Russland gereist. Dabei hatte Putin ihm eine russische Luxuslimousine der Marke Aurus vorgeführt, die dem Präsidenten auch als Staatskarosse dient. Wie Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA bestätigte, handelt es sich bei dem luxuriösen Geschenk ebenfalls um ein Aurus-Auto.
Putins Geschenk: Kim Jong Uns Schwester nimmt das Auto entgegen – und spricht von klarer Demonstration
Seit diesem Treffen letztes Jahr haben beide Länder ihre Zusammenarbeit wohl deutlich verstärkt. In einem UN-Expertenbericht steht, Nordkorea habe 2023 deutlich mehr Waren eingeführt und seinen Handel mit dem neuen Partner Russland ausgebaut. Die USA hatten letzten Oktober mitgeteilt, Kim Jong Un habe auch Munition und Ausrüstung nach Russland geschickt – für den Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Das Auto wurde am Sonntag von einem Sekretär des Zentralkomitees der Arbeiterpartei und der Schwester Kims, Kim Yo Jong, empfangen, berichteten nordkoreanische Medien. Moskau habe das in Russland hergestellte Fahrzeug für den „persönlichen Gebrauch“ Kims übergeben. Seine Schwester habe Kims Dank an Putin übermittelt und das Geschenk als eine „klare Demonstration der besonderen persönlichen Beziehungen zwischen beiden Anführern“ bezeichnet.
In Südkorea wurde bereits vermutet, dass das Geschenk unter die Kategorie Luxusgüter fällt. Damit könnte es eine Verletzung von UN-Beschlüssen darstellen. Diese untersagen den Export solcher Güter nach Nordkorea. Das von Kim Jong Un autoritär regierte Land unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen.
dos/dpa
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