Berlin. Der Kampf Panzer gegen Panzer gehört in der Ukraine eher zur Ausnahme. Ein Clip zeigt nun so ein Duell. Die Aufnahme ist verräterisch.

Panzer sind darauf ausgelegt, andere Panzer zu bekämpfen. Ihre Panzerung schützt vor schweren Treffern, Schnelligkeit hilft, feindlichen Tanks in die Seite zu fallen. Oft können sie ihre Gegner aus voller Fahrt über mehrere Kilometer Entfernung hinweg anvisieren, treffen, zerstören.

Doch im Ukraine-Krieg, wo auf beiden Seiten Hunderte der Stahlkolosse im Einsatz sind, ist ein Duell Panzer gegen Panzer verhältnismäßig selten, viel seltener auf jeden Fall, als man es erwartet hat. Umso aufsehenerregender ist es, wenn solche Situationen dann doch einmal vorkommen.

Panzerduell in der Ukraine

So macht derzeit bei X, dem ehemaligen Twitter, ein Video aus der Ukraine die Runde, das zeigt, wie ein Kampf Panzer gegen Panzer aussieht. Unter anderem der Militäranalyst Rob Lee verbreitet den rund zweieinhalb Minuten langen Clip. Die Aufnahme zeigt demnach einen ukrainischen T-64 Panzer im Einsatz gegen einen russischen T-72, stammt aus der Gegend um die Ortschaft Stepove, im Raum Awdijiwka. Die Industriestadt ist seit Wochen hart umkämpft, Welle um Welle russischer Truppen rennt dort gegen die immer ausgedünnteren ukrainischen Verteidiger an.

In dem Clip, der offenbar von einer Drohne aufgenommen wurde, ist zu sehen, wie der ukrainische Panzer hinter einer Baumreihe entlang fährt und aus der Bewegung heraus einen Schuss abgibt. Nur wenige hundert Meter entfernt wartet der russische Gegner. Beide Panzer tauschen Feuer aus, ohne aber einen Treffer zu erzielen.

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Schließlich entscheidet sich die russische Besatzung zum Rückzug. Unter der Deckung eines Nebelvorhangs fällt der T-72 einige Dutzend Meter zurück, in Richtung einiger russischer Panzerfahrzeuge. Dann: doch ein Treffer. Allerdings nicht aus der Kanone der Ukrainer – eine mit Sprengstoff beladene Drohen schlägt in den Turm des russischen Fahrzeugs ein, beschädigt ihn.

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Ukraine-Krieg: Panzer-Video lässt tief blicken

Wie das Duell für die Ukrainer ausgeht, ist aus dem Clip nicht ersichtlich. Doch zeigt die Aufnahme zwei Probleme, mit denen Kiews Verteidiger zu kämpfen haben. Einerseits: Der ukrainische T-62 scheint alleine zu operieren, weder ist unterstützende Infanterie zu sehen, noch – wie im Fall der Russen – andere Fahrzeuge. Das ist für den ukrainischen Panzer gefährlich, Infanterie kann sich den im Nahbereich notorisch blinden Tanks nähern und sie bekämpfen. Es zeigt aber auch, dass die russische Armee hier offenbar im zahlenmäßigen Vorteil ist.

Andererseits bildet die Aufnahme eine Gefechtsrealität im Ukraine-Krieg ab: Drohnen sind, auf beiden Seiten, unschätzbar wichtig geworden. Mit Sprengstoff beladen, sind sie selbst für Panzer eine ernste Bedrohung. Sie sind außerdem billig, viel billiger als ein Millionen-Dollar-Stahlkoloss, und schnell herzustellen.

Das hat Vorteile. Sie lassen sich in großer Zahl einsetzen und die Verteidiger damit überwältigen. Vor allem finanziell: Eine Drohne kostet ein paar Tausend Dollar, manchmal nur ein paar Hundert. Sie abzuschießen hingegen erfordert teure und knappe Munition, entweder für den Flak-Panzer Gepard oder für Raketenabwehr wie das Iris-T-System.

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