Tel Aviv/Gaza. Eine Rakete hat einen UN-Stützpunkt im Libanon getroffen. Die Bodenoffensive Israels rückt wohl näher. Aktuelle Israel-News im Blog.

  • Eine Rakete hat das Hauptquartier der UN-Friedensmission im Libanon getroffen
  • Die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen scheint näherzurücken
  • Bei Evakuierungsflügen aus Israel nach Deutschland sollen zahlreiche Plätze leer bleiben
  • An Israels Grenze zum Libanon ist es zu neuen Feuergefechten gekommen
  • Iran und Hamas besprechen „Widerstandsachse“ gegen Israel
  • Die UN beobachten eine „Massenflucht“ im Gazastreifen, rund eine Million Menschen haben ihre Heimat verlassen

Israels Armee steht bereit und wartet offenbar nur noch auf ein Zeichen aus Jerusalem, um in den Gazastreifen einzumarschieren. Zuletzt hatte die Armee den Bewohnern eine weitere Frist gesetzt, aus dem Norden des Gebiets zu fliehen. Geplant war der Angriff für das Wochenende, war aus Witterungsgründen aber verschoben worden. Am Sonntag sprach ein Armee-Vertreter davon, dass man „bald“ in den Gazastreifen einmarschieren werde.

Nach Angaben der UN sind rund eine Million Menschen den Aufrufen der israelischen Armee gefolgt. Eine „Massenflucht“ sei im Gange. Die Vereinten Nationen fürchten, dass eine große humanitäre Katastrophe droht.

Am Morgen des 7. Oktobers hatte die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel gestartet. 1300 israelische Zivilisten kamen ums Leben. Bei den Gegenangriffen auf den Gazastreifen starben bislang über 2300 Menschen.

Hier finden Sie alle neuen Entwicklungen zur Lage in Israel im Newsblog.

Hamas-Angriff auf Israel – News vom 15. Oktober: UN sieht „beispiellose menschliche Katastrophe“ im Gazastreifen

22.18 Uhr: Laut den Vereinten Nationen haben die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zu einer „beispiellosen menschlichen Katastrophe“ in den Palästinensergebieten geführt. „Kein Tropfen Wasser, kein Weizenkorn, kein Liter Treibstoff ist in den vergangenen acht Tagen in den Gazastreifen gelassen worden“, sagte der Generalkommissar des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, am Sonntag vor Journalisten. Auch die UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen seien „nicht mehr in der Lage, humanitäre Hilfe zu leisten“.

Der Krieg habe offenbar „seine Menschlichkeit“ verloren, sagte Lazzarini, der insbesondere den Wassermangel im Gazastreifen beklagte: „Wir wissen alle, dass Wasser Leben ist, und in Gaza geht das Wasser aus und in Gaza geht das Leben aus.“ Die israelische Regierung hatte am Nachmittag nach eigenen Angaben zwar die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederhergestellt. Aus dem umkämpften Gebiet wurden jedoch Klagen laut, dass kein Wasser in der Region ankomme.

Krieg in Israel: UN-Hauptquartier im Libanon von Rakete getroffen

20.27 Uhr: Nach Angaben der Vereinten Nationen ist das Hauptquartier der UN-Friedensmission nahe der Stadt Naqoura im Südlibanon am Sonntag von einer Rakete getroffen worden. Bei dem Zwischenfall sei niemand verletzt worden, teilte die Mission mit. Wer die Rakete abgeschossen hat, war zunächst unklar.

Die UNIFIL genannte UN-Mission wurde bereits 1978 eingesetzt, um den Abzug der israelischen Truppen aus dem Südlibanon zu überwachen. Vor Ort sind auch rund 170 deutsche Soldatinnen und Soldaten stationiert. Sie sollen den Libanon dabei unterstützen, die Seegrenze zu sichern und den Waffenschmuggel zu unterbinden.

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Afrikanische Union und Arabische Liga warnen vor „Völkermord“ im Gazastreifen

20.08 Uhr: Die Afrikanische Union und die Arabische Liga warnen eindringlich, dass eine mögliche Bodenoffensive Israels im Gazastreifen dramatische Folgen haben könnte. Ein Einmarsch „könnte zu einem Völkermord von beispiellosem Ausmaß führen“, erklären die beiden Organisationen in einer gemeinsamen Stellungnahme. Darin riefen sie die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, eine solche „Katastrophe“ zu verhindern, bevor es zu spät sei.

Israelischer Armee-Vertreter: „Werden bald in Gaza einmarschieren“

19:05 Uhr: Die erwartete Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen scheint näherzurücken. Die Armee werde „bald“ in den Gazastreifen einmarschieren, um die Terrorgruppe der Hamas zu dezimieren, sagte Herzi Halevi, Generalleutnant und Stabschef des israelischen Militärs, am Sonntag vor Soldaten.

Die israelische Armee bereitet derzeit einen Einmarsch in den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen vor.
Die israelische Armee bereitet derzeit einen Einmarsch in den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen vor. © AFP | THOMAS COEX

„Unsere Verantwortung besteht jetzt darin, in den Gazastreifen einzudringen und zu den Orten zu gelangen, an denen die Hamas sich vorbereitet, handelt, plant und startet“, zitiert die „Times of Israel“ Halevi. „Greift sie überall an, jeden Kommandanten, jeden Agenten. Zerstört die Infrastruktur. Mit einem Wort: gewinnt.“

Ägypten kritisiert Verhalten Israels nach Hamas-Angriff

17.49 Uhr: Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Reaktion Israels auf den Angriff der Hamas als überzogen kritisiert. Das israelische Verhalten gehe über das Recht auf Selbstverteidigung hinaus und komme einer „kollektiven Bestrafung“ gleich, sagte al-Sisi am Sonntag bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken. Eine Verzögerung bei der Suche nach Lösungen der Krise werde zu mehr Opfern führen. Es sei sehr wichtig, Spannungen abzubauen und die Lieferung von Hilfsgütern in den abgeriegelten Gazastreifen zu erleichtern.

Blinken ist in der Nahost-Region, um über den Konflikt Israels mit der Hamas zu sprechen. Am Sonntagvormittag hatte er sich bereits mit dem saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman in Riad getroffen. Saudi-Arabien und die USA haben demnach ihr gemeinsames Engagement für den Schutz der Zivilbevölkerung und für die Förderung der Stabilität im gesamten Nahen Osten und darüber hinaus betont.

Antony Blinken (l), Außenminister der USA, trifft sich mit Abdel Fatah El-Sisi, Präsident von Ägypten.
Antony Blinken (l), Außenminister der USA, trifft sich mit Abdel Fatah El-Sisi, Präsident von Ägypten. © DPA Images | Jacquelyn Martin

Leere Plätze in Evakuierungsflügen aus Israel nach Deutschland

17.25 Uhr: Drei Maschinen der Bundeswehr haben am Sonntag 162 Menschen aus Israel nach Deutschland gebracht. Nachdem die Bundesrepublik bei der Evakuierung ihrer Staatsbürger zunächst auf zivile Sonderflüge gesetzt hatte, wurden damit auch erstmals Militärmaschinen eingesetzt. Die Aktion schließe an die Sonderflüge der vergangenen Tage an und solle bei Bedarf fortgesetzt werden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Wie hoch dieser Bedarf tatsächlich ist, scheint nach Informationen des „Spiegel“ allerdings fraglich. Wie das Nachrichtenmagazin berichtet, seien in der zuletzt gelandeten Maschine nur 82 der 100 verfügbaren Plätze belegt gewesen. Und auch bei den Lufthansa-Sonderflügen der vergangenen Tage seien „reichlich Plätze“ frei geblieben.

Bei vielen Menschen, die mit Sonderflügen der Lufthansa aus Israel nach Deutschland zurückgekehrt sind, ist die Erleichterung groß.
Bei vielen Menschen, die mit Sonderflügen der Lufthansa aus Israel nach Deutschland zurückgekehrt sind, ist die Erleichterung groß. © DPA Images | Boris Roessler

Insgesamt hat das Auswärtige Amt nach Angaben von Samstag bisher die Ausreise von rund 2800 Bundesbürgerinnen und -bürgern sowie deren Angehörigen unterstützt. Die Menschen hätten Israel „zu Land, Luft und See“ verlassen. Überwiegend seien die Lufthansa-Sonderflüge genutzt worden.

Rund eine Million Vertriebene im Gazastreifen

16.52 Uhr: Rund eine Woche nach dem Angriff der Hamas auf Israel und den dadurch ausgelösten Kampfhandlungen schätzen die Vereinten Nationen die Zahl der Menschen, die im Gazastreifen vertrieben wurden, auf rund eine Million. Die tatsächliche Zahl der Binnenvertriebenen liege wahrscheinlich noch höher, da zahlreiche Menschen in dem Küstengebiet weiterhin ihre Häuser verließen, sagte die Sprecherin des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Juliette Touma, am Sonntag. Bereits am Morgen hatte die UN von einer „Massenflucht“ im Gazastreifen gesprochen.

Rund eine Million Menschen sind im Gazastreifen derzeit auf der Flucht.
Rund eine Million Menschen sind im Gazastreifen derzeit auf der Flucht. © DPA Images | Mohammed Talatene

Am Freitagmorgen hatte die israelische Armee die Zivilisten im Norden des Gazastreifens zur Flucht aufgerufen. Eigenen Angaben zufolge bereitet sich das israelische Militär auf eine Bodenoffensive in dem Palästinensergebiet vor. Israel wirft der Hamas vor, die Flucht der Zivilisten zu blockieren, um sie als „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen.

Israel im Krieg: Eskalation an der Grenze zum Libanon?

16.46 Uhr: Die Lage an der israelischen Grenze zum Libanon scheint sich weiter zuzuspitzen. Wie verschiedene israelische Medien berichten, sollen in der Nähe der Stadt Kiryat Shmona Schüsse zu hören sein. Laut dem israelischen Militär komme es zu Zusammenstößen zwischen Bodentruppen und Bewaffneten, die das Feuer auf die Soldaten eröffnet hätten. Gleichzeitig greift das Militär nach eigenen Angaben mit Kampfhubschraubern „militärische Infrastruktur“ im Libanon an. Auch die libanesische Hisbollah bestätigte Kampfhandlungen.

USA befürchten „direktes Engagement“ des Iran in Israels Krieg gegen die Hamas

16.18 Uhr: Die Vereinigten Staaten befürchten eine Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der Hamas und halten dabei auch eine „direkte Beteiligung“ des Irans für möglich. Im Gespräch mit dem US-Sender „CBS“ sprach Jake Sullivan, Sicherheitsberater des Weißen Hauses, von der Gefahr, dass an der israelisch-libanesischen Grenze eine weitere Kampffront entstehen könnte. Mehrfach war es in der Region zu Auseinandersetzungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah gekommen.

Die Vereinigten Staaten haben eine Kampfgruppe um den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford ins östliche Mittelmeer nahe Israel verlegt.
Die Vereinigten Staaten haben eine Kampfgruppe um den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford ins östliche Mittelmeer nahe Israel verlegt. © DPA Images | Andrew Vaughan

Der Iran gilt seit langem als Unterstützer der Hamas und der Hisbollah. „Wir können nicht ausschließen, dass Iran sich auf irgendeine Weise für ein direktes Engagement entscheiden würde“, so Sullivan. „Das ist ein Risiko, dessen wir uns von Anfang an bewusst waren.“ Unter anderem deshalb habe US-Präsident Joe Biden einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer entsandt.

Wasserversorgung in Gaza laut USA wiederhergestellt

16.01 Uhr: Nachdem Israel die Versorgung des Gazastreifens mit Trinkwasser zeitweise unterbrochen hatte, scheinen die Lieferungen nun wieder aufgenommen worden zu sein – zumindest in den Süden der Region. Wie Jake Sullivan, nationaler Sicherheitsberater der USA, dem Sender „CNN“ mitteilte, sei er von israelischen Kollegen über diesen Schritt informiert worden.

Aus dem Gazastreifen selbst gab es jedoch anderweitige Berichte. Sowohl Hilfskräfte als aus Hamas-Mitglieder berichteten der „Times of Israel“, dass bisher noch kein Wasser fließen würde.

Derweil warnen mehrere Krankenhäuser in der abgeriegelten Region vor schwindenden Vorräten. Die „Times of Israel“ zitierte am Sonntag Mediziner aus dem Gazastreifen, die von Kliniken voller Verwundeter sprachen. Gleichzeitig sei die Versorgungslage schlecht.

Palästinensischer Ärzte versorgen Kinder in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt.
Palästinensischer Ärzte versorgen Kinder in einem Krankenhaus in Gaza-Stadt. © APAImages/Shutterstock | APAImages/Shutterstock

Neues Feuergefecht an der israelisch-libanesischen Grenze

15.17 Uhr: Erneut ist aus dem Libanon eine Rakete auf einen israelischen Militärposten abgefeuert worden. Der Beschuss erfolgte im Grenzgebiet, wie Israels Streitkräfte erklärten. Laut israelischen Medienberichten war es der fünfte Angriff am Sonntag.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass Israel mit Artilleriefeuer auf Stellungen im zentralen Grenzgebiet reagiert habe. Augenzeugen zufolge wurden insgesamt mindestens neun Raketen aus dem Libanon abgefeuert.

Iran droht Israel: „Keine Garantien“ im Fall einer Bodenoffensive

14.42 Uhr: Der Iran droht, im Falle einer Bodenoffensive könne „keiner garantieren“, dass die Situation unter Kontrolle bleibe. „Wenn Israel weiter die wehrlosen Zivilisten im Gazastreifen angreift, kann keiner garantieren, dass die Situation unter Kontrolle bleibt und sich der Konflikt nicht ausweitet, sagte der Außenminister Hossein Amir-Abdollahian Angaben des iranischen Außenministeriums zufolge in einem Treffen mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani.

Gepanzerte Manschaftstransporter der israelischen Armee auf dem Weg zum Gazastreifen.
Gepanzerte Manschaftstransporter der israelischen Armee auf dem Weg zum Gazastreifen. © dpa | Ohad Zwigenberg

Lesen Sie auch:Richard David Precht sorgt mit antisemitischer Aussage für Ärger

Israelische Armee wartet auf politische Entscheidung über Gaza-Bodenoffensive

13.51 Uhr: Die israelische Armee wartet nach den Worten eines Sprechers auf eine „politische Entscheidung“ über den Beginn einer großangelegten Bodenoffensive im Gazastreifen. Vor einem israelischen Einmarsch in das Palästinensergebiet seien „Gespräche mit unserer politischen Führung“ notwendig, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Sonntag.

Israelische Panzerfahrzeuge auf dem Weg in Richtung Gazastreifen.
Israelische Panzerfahrzeuge auf dem Weg in Richtung Gazastreifen. © AFP | MENAHEM KAHANA

Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über „Widerstandsachse“ gegen Israel

13.30 Uhr: Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu stärken, berichtete die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.

Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut.

Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, Chalil al-Haja, bekräftigte nach dem Treffen laut Irna alte Drohungen und rief zur Vernichtung Israels auf. Drei Stunden hätten sich der Minister und Hanija in Doha beraten.

Eine israelische Familie trauert um ihren Sohn. Roey Weise war beim Angriff der Hamas am 7. Oktober getötet worden.
Eine israelische Familie trauert um ihren Sohn. Roey Weise war beim Angriff der Hamas am 7. Oktober getötet worden. © Getty Images | Leon Neal

Israel: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv – Dumpfe Explosion

13.26 Uhr: In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Sonntag erneut Raketenalarm gegeben. Einwohner des Stadtzentrums rannten in Schutzräume und hörten eine dumpfe Explosion. Auch auf andere israelische Ortschaften vor allem im Grenzbereich zum Gazastreifen feuerten militante Palästinenser weiter Raketen ab.

UNO spricht von „Massenflucht“ im Gazastreifen

13.06 Uhr: Israels Aufforderung, den Norden des Gazastreifens zu verlassen, hat nach UN-Angaben eine „Massenflucht“ ausgelöst. „Massenflucht aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens ist im Gange“, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Sonntag in Genf. Ausgelöst worden sei dies durch den Aufruf Israels an 1,1 Millionen Einwohner der Stadt Gaza und umliegender Gebiete im Norden des Gazastreifens, in den Süden des Palästinensergebietes zu fliehen.

Partner-Hilfsorganisationen hätten berichtet, dass „die Zahl der Binnenvertriebenen innerhalb der vergangenen 24 Stunden deutlich gestiegen“ sei, erklärte Ocha. Ihre genaue Zahl sei nicht bekannt. Zuvor hatte Ocha mitgeteilt, dass bis Donnerstag am späten Abend 423.378 Binnenvertriebene im Gazastreifen gezählt worden seien. Knapp zwei Drittel davon wurden demnach vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in insgesamt 102 Notunterkünften beherbergt.

Menschen kochen in Chan Yunis auf Feuerstellen um geflüchtete Palästinenser zu versorgen.
Menschen kochen in Chan Yunis auf Feuerstellen um geflüchtete Palästinenser zu versorgen. © AFP | MAHMUD HAMS

Israel: Armee nimmt 49 Terrorverdächtige im Westjordanland fest

12.55 Uhr: Die israelische Armee hat bei Razzien eigenen Angaben zufolge 49 Verdächtige festgenommen, davon 33 Mitglieder der Hamas. Bei Anti-Terror-Operationen im Westjordanland seien zudem Waffen und Geld schlagnahmt worden, zitiert Haaretz einen Armee-Sprecher. Demnach seien seit Kriegsbeginn rund 330 Verdächtige in Gewahrsam genommen worden. 190 davon hätten Verbindungen zu den Islamisten.

Nach Angriff auf Israel: US-Außenminister fordert von Saudi-Arabien Druck auf palästinensische Hamas

12.31 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat Saudi-Arabien bei seinem Besuch in Riad aufgefordert, Druck auf die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas für ein Ende ihrer Angriffe auf Israel auszuüben. Die USA konzentrierten sich weiterhin darauf, „die Terrorangriffe der Hamas zu stoppen, die Freilassung aller Geiseln zu erreichen und eine Ausbreitung des Konflikts zu verhindern“, sagte der US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Sonntag nach Blinkens Treffen mit Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman.

Blinken bezeichnete sein Gespräch mit Saudi-Arabiens De-facto-Herrscher als „sehr produktiv“. Sein Sprecher sagte, beide hätten ihr gemeinsames Engagement „zum Schutz von Zivilisten und zur Stabilisierung des Nahen Osten und darüber hinaus“ bekräftigt.

Die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA berichtete, Prinz Mohammed habe seine diplomatischen Bemühungen „zur Beruhigung der Lage“ hervorgehoben. Zugleich verurteilte der Kronprinz Angriffe auf Zivilisten und betonte, die Palästinenser müssten „ihre legitimen Rechte erhalten und einen gerechten und dauerhaften Frieden erreichen“.

US-Außenminister Antony Blinken (l) trifft sich mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.
US-Außenminister Antony Blinken (l) trifft sich mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. © dpa | -

Nach Raketenbeschuss – Israel greift Ziele im Libanon an

11.58 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Libanon als Reaktion auf Luftangriffe aus dem Nachbarland beschossen. Der Grenzort Schtula im Norden Israels sowie eine Militärstellung an der libanesischen Grenze seien mit „Panzerabwehrraketen“ beschossen worden, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. „Als Reaktion darauf schlägt die Armee gerade auf libanesischem Gebiet zu.“ Das Auswärtige Amt in Berlin gab am Sonntagmorgen eine Reisewarnung für den Libanon aus.

Das israelische Militär habe „das Feuer erwidert“ und mehrere Stellungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz sowie „die Quelle des Beschusses“ zerstört.

Die Hisbollah erklärte ihrerseits, sie habe mit „Lenkraketen auf ein militärisches Ziel des zionistischen Feindes in der Zone von Schtula“ gezielt. Damit habe sie auf die „israelischen Aggressionen“ reagiert. Nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA traf israelischer Artilleriebeschuss die Außenbezirke mehrerer Dörfer im Südlibanon.

Israelische Soldaten stehen nahe der Grenze zum Libanon auf ihren Panzern.
Israelische Soldaten stehen nahe der Grenze zum Libanon auf ihren Panzern. © Getty Images | AMIR LEVY

Hilfsgüter für Gazastreifen stauen sich auf ägyptischer Seite der Grenze

10.55 Uhr: Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel stauen sich Hilfslieferungen für den Gazastreifen, die bislang nicht in das von Israel abgeriegelte Palästinensergebiet gebracht werden dürfen.

Auf dem Flughafen El-Aridsch im Nord-Sinai sind bereits Hilfslieferungen aus Jordanien, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingetroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schaffte zudem medizinisches Material für 300.000 Menschen in dem Palästinensergebiet in den Nord-Sinai. Ägypten hat seinerseits etwa hundert Lastwagen mit 1000 Tonnen Hilfsgütern geschickt.

Der einzige Grenzübergang Rafah ist Augenzeugenberichten zufolge geschlossen. Eigentlich war die Ausreise von US-Bürgern vereinbart; wie Ägyptische Medien berichten, weigert sich das Land aber weiterhin. Es fordere die Einfuhrgenehmigung für Hilfsgüter in den Gazastreifen.

Israel: Ein Toter bei Hisbollah-Raketenbeschuss aus Libanon – Armee richtet Pufferzone ein

10.24 Uhr: Bei einem neuen Angriff der pro-iranischen Hisbollah-Miliz auf Israel ist am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Drei weitere Männer seien verletzt worden. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, bei dem Todesopfer handele es sich um einen Arbeiter in der Ortschaft Schtula.

Die israelische Armee erklärte am Sonntag einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone. Es sei verboten, diese Zone zu betreten. Dort in bis zu zwei Kilometern Entfernung von der Grenze wohnende Zivilisten wurden angewiesen, stets in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.

Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Es habe dabei auch Opfer gegeben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

Soldaten der libanesischen Armee stehen im südlichen Grenzdorf Kfar Kila im Libanon Wache vor der israelischen Stadt Metula (im Hintergrund).
Soldaten der libanesischen Armee stehen im südlichen Grenzdorf Kfar Kila im Libanon Wache vor der israelischen Stadt Metula (im Hintergrund). © dpa | Bilal Hussein

Israelische Bodenoffensive: Berichte über Evakuierung von Sderot

10.05 Uhr: Vor einer erwarteten israelischen Bodenoffensive in den Gazastreifen will Israel offenbar auch die grenznahe israelische Stadt Sderot evakuieren. Die Zeitung „Times of Israel“ berichtet unter Berufung auf den öffentlich-rechtlichen Sender Kan, die Evakuierung von rund 7.000 Haushalten solle in den kommenden Stunden beginnen. Das Verlassen des Gebietes sei freiwillig, werde aber empfohlen.

In der vergangenen Woche waren zahlreiche Ortschaften in Grenznähe zum Gazastreifen evakuiert worden, in die am 7. Oktober Terroristen der Hamas eingedrungen waren und Hunderte Menschen töteten. Auch die nordisraelische Stadt Metulla hatte ihren Bewohnern das Verlassen der Stadt empfohlen.

Israelis evakuieren die Stadt Sderot.
Israelis evakuieren die Stadt Sderot. © AFP | JACK GUEZ

Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Israel und den Libanon aus

9.55 Uhr: Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel ausgesprochen. Die Reisewarnung gelte auch für die gesamten Palästinensischen Gebiete und den Libanon, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag in Berlin mit. Der Krisenstab habe außerdem beschlossen, die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken. Für den Gazastreifen und einige Gebiete im Libanon besteht bereits seit längerem eine Reisewarnung.

Alle deutschen Staatsbürger vor Ort sollten sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand eintragen, wo auch über Ausreisemöglichkeiten informiert werde, teilte das Auswärtige Amt weiter mit. Diejenigen deutschen Staatsbürger und ihre Familien, die sich bereits in Israel oder den Palästinensischen Gebieten befinden und ausreisen wollen, werde das Auswärtige Amt nach besten Kräften unterstützen. Im Falle einer Lageverschlechterung stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierungsoperation bereit.

Menschen steigen auf dem Flughafen in Tel Aviv in einen Militärtransporter vom Typ A400M der Bundeswehr.
Menschen steigen auf dem Flughafen in Tel Aviv in einen Militärtransporter vom Typ A400M der Bundeswehr. © dpa | ---

Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung

8.55 Uhr: Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 12.00 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen.

Israels Aufforderungen an die Bevölkerung im Gazastreifen werden auch auf anderen Kanälen übermittelt, unter anderem durch Flugblätter. Nach bisherigen Evakuierungsaufrufen haben sich nach Militärangaben bereits Hunderttausende Palästinenser in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.

Ein palästinensischer Junge flieht nach einem Luftangriff im Flüchtlingscamp Rafah.
Ein palästinensischer Junge flieht nach einem Luftangriff im Flüchtlingscamp Rafah. © AFP | MOHAMMED ABED

Hamas-Regierung: Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2329 gestiegen

8.15 Uhr: Im Gazastreifen ist die Zahl der Toten durch die israelischen Angriffe auf mehr als 2300 gestiegen. Mittlerweile gebe es 2329 Tote und 9042 Verletzte, erklärte das Gesundheitsministerium der Hamas-Regierung im Gazastreifen am Sonntagmorgen.

Ein Mann schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Kurz zuvor war das Haus im Hintergrund  von israelischem Beschuss zerstört worden.
Ein Mann schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Kurz zuvor war das Haus im Hintergrund von israelischem Beschuss zerstört worden. © AFP | MOHAMMED FAEQ

Israels Armee: Weiterer Drahtzieher des Hamas-Massakers getötet

7.30 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Drahtzieher der von Hamas-Angreifern unter Israelis verübten Massaker getötet. Billal Al Kedra, Befehlshaber terroristischer Einheiten im südlichen Chan Yunis, sei bei Luftangriffen am Vorabend getötet worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. Auch weitere Terroristen der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad seien dabei ums Leben gekommen. Bereits zuvor hatte Israels Militär den Tod zweier mutmaßlicher Hamas-Drahtzieher der Angriffe vom vergangenen Wochenende gemeldet.

Man habe mehr als 100 militärische Ziele der Hamas in Zaytun, Chan Yunis und West-Dschabalia angegriffen, erklärte das israelische Militär am Sonntag. Dazu zählten operative Kommandozentralen, militärische Einrichtungen, Dutzende von Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Beobachtungsposten. Auch Kommandozentralen des Islamischen Dschihad seien getroffen worden.

Vom Süden Israels sind Rauch und Feuer nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen zu sehen.
Vom Süden Israels sind Rauch und Feuer nach einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen zu sehen. © Ariel Schalit | AP/dpa

Zwei Bundeswehr-Maschinen mit Dutzenden Deutschen aus Israel in Wunstorf gelandet

7.01 Uhr: Die Bundeswehr hat in der Nacht Dutzende deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen. Zwei Maschinen vom Typ A400M landeten am Sonntagmorgen mit insgesamt 80 Passagieren aus Israel im niedersächsischen Bundeswehr-Fliegerhorst Wunstorf, wie das Einsatzführungskommando im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mitteilte. Auch eine Maschine vom Typ A321 startete demnach, „um ausreisewilligen Personen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland weiterhin zu ermöglichen“.

Die erste A400M-Maschine aus Tel Aviv landete gegen 04.35 Uhr in Wunstorf, wie das Einsatzführungskommando mitteilte. Das zweite Bundeswehr-Flugzeug traf demnach gegen 07.00 Uhr auf dem niedersächsischen Militärflughafen ein. Die beiden A400M-Maschinen hatten nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums auf dem Hinweg nach Tel Aviv Hilfsmaterial für Israel an Bord gehabt.

Dem Verteidigungsministerium zufolge handelt es sich bei den Flügen jedoch „nicht um den Einstieg in eine militärische Evakuierung, da weiterhin kommerzielle Ausreisemöglichkeiten bestehen“. Die Bundeswehr sei „mit dem Auswärtigen Amt in enger Abstimmung und unterstützt es bei der sogenannten schnellen Luft-Abholung“, erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Samstagabend. „Auch auf militärische Evakuierungen sind wir vorbereitet, falls dies erforderlich werden sollte.“

Eine Bundeswehrmaschine wird auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn zur Startbahn geschoben.
Eine Bundeswehrmaschine wird auf dem militärischen Teil des Flughafens Köln-Bonn zur Startbahn geschoben. © dpa | Thomas Banneyer

Israels Armee verschiebt Bodenoffensive wegen des Wetters

4.20 Uhr: Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere. Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Islamistenorganisation Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat.

USA verlegen weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

2 Uhr: Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff der islamistischen Hamas-Terroristen in Israel weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Dazu zählten unter anderem der Flugzeugträger „USS Dwight D. Eisenhower“, der Lenkwaffenkreuzer „USS Philippine Sea“ und die Zerstörer „USS Mason“ und „USS Gravely“, teilte das Pentagon am Samstagabend (Ortszeit) mit. Sie sollen sich demnach den bereits in die Region verlegten Schiffen anschließen. „Die Aufstockung der US-Streitkräfte signalisiert das unerschütterliche Engagement der Vereinigten Staaten für die Sicherheit Israels und unsere Entschlossenheit“, hieß es.

Die US-Regierung hatte bereits vergangene Woche

Nach Eskalation im Gazastreifen: USA verlegen größten Flugzeugträger der Welt
den Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“

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    und weitere Kriegsschiffe losgeschickt. Diese sind bereits in der Region angekommen. Auch Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets wurden in die Region verlegt. Die US-Regierung hatte klargemacht, dass die Kriegsschiffe sich nicht an Kampfhandlungen beteiligen sollen, sondern lediglich zur Abschreckung dienen. Das Weiße Haus betonte auch, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken.

    Hamas-Angriff auf Israel – News vom 14. Oktober: Israel kündigt „bedeutende Bodenoperationen“ an

    20.06 Uhr: Israel hat die Vorbereitungen für eine Bodenoffensive weitgehend abgeschlossen. Die Armee erklärte am Abend, die Pläne umfassten „kombinierte und koordinierte Angriffe aus der Luft, zu Wasser und zu Land“. Bataillone im ganzen Land seien für die nächsten Phasen des Krieges bereit, „wobei der Schwerpunkt auf bedeutenden Bodenoperationen liegt.“

    Israelischen Truppe bereiten sich am Samstag südlich von Aschkelon wenige Kilometer vor dem Gazastreifen auf den Beginn der Bodenoffensive vor.
    Israelischen Truppe bereiten sich am Samstag südlich von Aschkelon wenige Kilometer vor dem Gazastreifen auf den Beginn der Bodenoffensive vor. © Funke Foto Services | André Hirtz

    Bundeswehr startet Rettungsaktion für Deutsche

    18.59 Uhr: Die Bundeswehr soll deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen. Dazu seien zwei Militärtransporter vom Typ A400M von Deutschland aus nach Tel Aviv unterwegs, wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erklärt.

    Bisher hatte das Auswärtige Amt etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt. Die Lufthansa hatte ihre Linienflüge aus Israel vorerst gestoppt und Sonderflüge eingesetzt. Hintergrund seien neben Sicherheitsfragen „auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv“, so die Airline.

    SPD-Wehrexperte Wolfgang Hellmich begrüßte, dass die Bundesregierung die Luftwaffe einsetzt, „um deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger aus Israel in Sicherheit zu bringen.“ Beide Maschinen hätten Hilfsmaterial für Israel an Bord. Der Rückflug werde für die weitere Evakuierung genutzt. „Mögen so viele Personen wie nur möglich heil zurückkehren.“

    Eine neue Ausreiseoption über Jordanien war bislang nur in sehr geringem Umfang abgerufen worden. Das Auswärtige Amt wollte Menschen, die sich dafür entschlossen haben, beim Bustransport nach Akaba helfen. Das Außenministerium appellierte an ausreisewillige Deutsche, sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen. Man halte zu allen kontinuierlichen Kontakt. Zudem bereite man sich „auf alle Eventualitäten vor, zum Beispiel für den Fall einer Verschärfung der Lage“, hieß es.

    Baerbock fordert Freilassung deutscher Geiseln

    17.31 Uhr: Nach Angaben der Bundesregierung sind acht Deutsche von den Hamas aus Israel verschleppt worden. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) forderte die Terrororganisation auf, die Geiseln freizulassen. Bei einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in der Hauptstadt Kairo beteuerte sie, man nutze alle Kanäle, „um Informationen zu bekommen, in wessen Händen die Geiseln sind und um alles dafür zu tun, dass diese unschuldigen Menschen freigelassen werden“. Unterdessen hat sich die Hoffnung zerschlagen, dass Ausländer von Gaza nach Ägypten ausreisen können

    Krisendiplomatie: Annalena Baerbock und ihr ägyptischer Amtskollege Samih Schukri.
    Krisendiplomatie: Annalena Baerbock und ihr ägyptischer Amtskollege Samih Schukri. © dpa | Stringer

    Medien: US-Bürger dürfen am Samstag von Gaza nach Ägypten ausreisen

    13.20 Uhr: Die USA haben Medienberichten zufolge eine vorübergehende Öffnung des Grenzübergangs Rafah von Gaza nach Ägypten für US-Bürger ausgehandelt. Die israelische und die ägyptische Regierung hätten zugestimmt, US-amerikanischen Staatsangehörigen am Samstag zwischen 12 und 17 Uhr Ortszeit (11 bis 16 Uhr MESZ) die Ausreise von Gaza nach Ägypten zu gestatten, berichteten die Zeitungen „New York Times“ und „Washington Post“ unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Außenministeriums. Beobachter an dem Grenzübergang sahen hingegen zu Beginn des Zeitfensters zunächst noch keine Anzeichen für eine Öffnung. Es liefen Gespräche, hieß es nur.

    Unklar war auch, ob möglicherweise auch andere ausländische Staatsangehörige die Grenze überqueren könnten. Es sei zudem möglich, dass die islamistische Hamas versuchen würde, Menschen an der Ausreise zu hindern, berichteten die Zeitungen. Der Golfstaat Katar, der zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas zählt, sei diesbezüglich im Gespräch mit den Islamisten. Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel.

    Familie von Shani Louk: Baerbock sicherte Unterstützung zu

    13.10 Uhr: Im Fall der mutmaßlich von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Deutschen Shani Louk hat Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) der Familie nach deren Angaben ihre Unterstützung zugesichert. Konkrete Ergebnisse habe es bei dem Treffen am Freitag in Israel jedoch nicht gegeben, sagte Wilfried Gehr am Samstag der dpa. Gehr ist der Lebensgefährte von Shanis Tante. Beide halten sich aktuell in Sulz am Neckar in Baden-Württemberg auf. Das Auswärtige Amt wollte sich zu dem Treffen nicht äußern.

    Die 22-jährige Shani Louk soll beim Terrorangriff auf Israel am vergangenen Wochenende nach Überzeugung ihrer Familie verschleppt worden sein. Sie sei bei dem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden. Shani Louks Familie, von der ein Teil in Ravensburg lebt und ein anderer Teil regelmäßig in Sulz am Neckar ist, geht davon aus, dass die junge Frau schwer verletzt, aber am Leben ist und sich im Gazastreifen befindet.

    Shani Louk war auf einem Festival, als die Hamas Israel angriff. Nun wird sie vermisst
    Shani Louk war auf einem Festival, als die Hamas Israel angriff. Nun wird sie vermisst © Unbekannt | Privat

    Shanis Mutter Ricarda hatte sich mit der Bitte um Hilfe an die Öffentlichkeit gewandt. Auch die Tante der jungen Frau hatte an die Behörden appelliert. Die Familien hätten bei dem Treffen mit Baerbock die Geschichten der Verschleppten erzählen dürfen, und bei der Außenministerin seien dabei auch ein paar Tränen geflossen, sagte Gehr. Shanis Mutter Ricarda habe durch das Treffen etwas beruhigt werden können. Gehr dagegen kritisierte das Gespräch als „Polit-Show“: Man habe die Familien lediglich als „Statisten“ benutzt, tue aber zu wenig, um die Gefangenen zu befreien, sagte er.

    Iran: Normalisierung zwischen Saudi-Arabien und Israel vom Tisch

    13.05 Uhr: Der Iran sieht angesichts der Eskalation in Nahost Einigkeit mit dem einstigen Rivalen Saudi-Arabien. „Teheran und Riad sind sich einig, die Verbrechen des zionistischen Regimes gegen die Bevölkerung des Gazastreifens zu verhindern“, sagte Irans Außenminister Hossein Amirabdollahian am Samstag in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

    Während Saudi-Arabien und der Iran nach Amirabdollahians Darstellung zusammenrücken, sprach der Minister einer möglichen Annäherung zwischen Israel und dem Königreich jede Aussicht auf Erfolg ab. „Das ist völlig vom Tisch“, sagte er auf die Frage, ob der Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel Einfluss auf Gespräche zur Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern haben könnte. In saudischen Diplomatenkreisen hieß es am Samstag, Saudi-Arabien habe die Gespräche unter US-Vermittlung gestoppt.

    Experten hatten die Vermutung geäußert, dass die islamistische Hamas mit ihrem verheerenden Angriff auf Israel darauf abgezielt haben könnte, eine mögliche Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien zu verhindern. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser.

    Israel ist seit der Islamischen Revolution von 1979 Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um eine „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu schaffen. Die Beziehungen zwischen den Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien waren jahrelang massiv angespannt. Im März hatten beide Staaten dann verkündet, wieder diplomatische Beziehungen aufnehmen zu wollen.

    Bericht: Mindestens elf Journalisten seit Angriff auf Israel getötet

    12.55 Uhr: Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bereits mindestens elf Journalisten getötet worden. Mindestens zwei Journalisten wurden verletzt, zwei gelten als vermisst, wie die in New York ansässige Organisation am Freitag (Ortszeit) mitteilte.

    Unter den getöteten Journalisten seien neun Palästinenser, ein Israeli und der im Libanon ansässige Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters, Issam Abdallah, der am Freitag an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden war. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben.

    „CPJ betont, dass Journalisten Zivilisten sind, die in Krisenzeiten wichtige Arbeit leisten und nicht ins Visier von Kriegsparteien geraten dürfen“, sagte Sherif Mansour, Programmkoordinator für den Nahen Osten. Alle Konfliktparteien müssten Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten.

    Palästinenser: Wieder Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

    12.45 Uhr: Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge auch am Samstag wieder mehrere Menschen getötet worden. In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Außerdem sei ein Mann in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die genauen Umstände der Vorfälle waren zunächst unklar.

    Palästinensische Demonstranten stoßen nach einer Demonstration zur Unterstützung des Gazastreifens in der Stadt Nablus im Westjordanland mit israelischen Streitkräften zusammen.
    Palästinensische Demonstranten stoßen nach einer Demonstration zur Unterstützung des Gazastreifens in der Stadt Nablus im Westjordanland mit israelischen Streitkräften zusammen. © DPA Images | Majdi Mohammed

    Außerdem erlag ein 15-Jähriger laut Gesundheitsministerium seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Zusammenstößen mit der Armee am Tag zuvor zugezogen hatte. Der Jugendliche war den Angaben nach zunächst erfolgreich wiederbelebt worden.

    Seit den Terrorattacken der Hamas vor einer Woche starben insgesamt 54 Palästinenser im Westjordanland und in Ost-Jerusalem bei Zusammenstößen mit der Armee oder Siedlern. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden zudem mehr als 1100 Menschen verletzt.

    Israels Armee: Hunderttausende in Gaza in Richtung Süden gegangen

    12.10 Uhr: Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. „Wir sind uns im Klaren, dass dies Zeit brauchen wird“, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag. Die Hamas versuche auch, die Zivilisten aufzuhalten.

    Palästinenser fliehen mit ihren Habseligkeiten aus dem Gazastreifen.
    Palästinenser fliehen mit ihren Habseligkeiten aus dem Gazastreifen. © DPA Images | Atia Darwish

    Massives israelisches Militäraufgebot entlang der Grenze zum Gazastreifen

    11.50 Uhr: Unser Reporter Jan Jessen ist am Samstag nördlich des Gazastreifens unterwegs. Er beobachtet ein massives Aufgebot an Militärgerät entlang der Grenze. „Es wird stündlich damit gerechnet, dass die israelische Gegenoffensive beginnt“, sagt er. In der israelischen Grenzstadt Aschkelon sei es am Vormittag vergleichsweise ruhig, so Jessen. Raketenangriffe aus Gaza seien abgefangen worden. „Man hört aus Gaza heraus das Donnern der israelischen Luftangriffe“, berichtet der Reporter weiter.

    Israelische Soldaten am Samstagvormittag in der Nähe von Aschkalon.
    Israelische Soldaten am Samstagvormittag in der Nähe von Aschkalon. © Funke Foto Services | André Hirtz

    24, frisch verheiratet – und bald an der Front

    11.37 Uhr: Raphael Kay zieht in den Krieg. Seine Frau weiß nicht, ob er heil zurückkommt. Unserer Reporterin in Israel verrät er: „Ich fürchte mich nicht.“ Die Reportage über den jungen israelischen Soldaten lesen Sie hier.

    Raphael Kay mit seiner Frau. Die beiden haben erst vor kurzem geheiratet. Bald wird er sie allein lassen müssen. 
    Raphael Kay mit seiner Frau. Die beiden haben erst vor kurzem geheiratet. Bald wird er sie allein lassen müssen.  © privat | Privat

    Hamas-Ministerium: Zahl der Toten im Gazastreifen auf mehr als 2200 gestiegen

    11.25 Uhr: Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben inzwischen mehr als 2200 Menschen getötet worden. Es gebe bisher 2215 Tote, unter ihnen 724 Kinder, teilte das von der radikalislamischen Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstag mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden demnach 324 Menschen getötet, darunter 126 Kinder.

    Baerbock spricht in Kairo mit türkischem Außenminister über Hamas-Geiseln

    Samih Schukri, Außenminister von Ägypten, trifft Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Tahrir-Palast in Kairo.
    Samih Schukri, Außenminister von Ägypten, trifft Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Tahrir-Palast in Kairo. © DPA Images | Stringer

    10.53 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Rande ihres Besuchs in Kairo mit ihrem türkischen Kollegen Hakan Fidan über die Lage im Nahen Osten gesprochen. Baerbock und Fidan hätten sich „intensiv zu ihren Erkenntnissen und Schlussfolgerungen aus den Krisengesprächen der letzten Tage ausgetauscht“, hieß es am Samstag aus Delegationskreisen.

    Themen des Gesprächs waren demnach die gemeinsamen Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas verschleppten deutschen Geiseln und die Fragen des humanitären Zugangs in den Gazastreifen. Auch die Unterstützung der Ukraine sei thematisiert worden.

    Baerbock führt am Samstag Krisengespräche in der ägyptischen Hauptstadt. Neben der Lage nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel stehen dabei nach Angaben aus Delegationskreisen auch die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln im Mittelpunkt. Auch über die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen soll in Kairo beraten werden.

    Kreise: Saudi-Arabien stoppt Gespräche über Normalisierung mit Israel

    10.51 Uhr: Saudi-Arabien hat die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus saudischen Diplomatenkreisen.

    Medico International: Verheerende Lage im Gazastreifen

    10.51 Uhr: Die Hilfsorganisation Medico International hat auf die verheerende humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen aufmerksam gemacht. Der Israel-Experte Riad Othman sagte am Samstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), es gäbe für aus dem Norden des Gazastreifens fliehende Menschen quasi keine Aufnahmekapazitäten in anderen Landesteilen. Die Menschen müssten jetzt auf Straßen und Feldern campieren. Einige kämen sicherlich bei Freunden und Verwandten unter, andere in Einrichtungen des UN-Hilfswerkes.

    Diese Einrichtungen seien allerdings gar nicht darauf vorbereitet, sagte Othman. Es seien keine Vorräte vorhanden, Lebensmittel und Medikamente kämen durch die Blockade des Gazastreifens nicht an. Jetzt kämen dort zehntausende Menschen an, die Einrichtungen seien aber nicht darauf eingestellt, diese Menschen zu versorgen. Zudem sei eine sichere Flucht gegenwärtig unmöglich.

    Othman forderte die internationale Gemeinschaft auf, auf die israelische Regierung einzuwirken, damit die Aufforderung zum Verlassen des nördlichen Gazastreifens zurückgenommen wird. Auch die Bundesregierung solle darauf einwirken, dass die vollständige Blockade des Gazastreifens beendet wird: „Die Leute haben ein Recht auf Zugang zu humanitärer Hilfe.“

    Erneut Raketenalarm in Tel Aviv

    10.43 Uhr: Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es am Samstagvormittag zunächst nicht. Auch im Süden des Landes gab es Raketenalarm.

    Israels Militär tötet Terroristen bei Eindringen aus Libanon

    9.23 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mutmaßliche Terroristen beim versuchten Eindringen vom Libanon aus nach Israel getötet. Wie das israelische Militär am Samstagmorgen bekannt gab, hätten Soldaten eine „Terrorzelle“ identifiziert, die versucht habe, vom Libanon aus in israelisches Gebiet einzudringen. Eine Drohne des Militärs habe „einige der Terroristen“ getötet, hieß es.

    Israel benennt neuen Zeitraum für Evakuierung von Gaza-Einwohnern

    8.50 Uhr: Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10 und 16 Uhr Ortszeit (9 bis 15 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Dort sei in den angegebenen Stunden Bewegung „ohne Schaden“ möglich.

    Israels Militär tötet mutmaßlich Verantwortlichen des Hamas-Massakers

    Rauchschwaden und Flammen einer Explosion sind während eines israelischen Luftangriffs auf Gaza zu sehen.
    Rauchschwaden und Flammen einer Explosion sind während eines israelischen Luftangriffs auf Gaza zu sehen. © DPA Images | MAJDI FATHI

    8.10 Uhr: Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben einen der mutmaßlich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet. Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär am frühen Samstagmorgen mit.

    Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Dutzende Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen und dabei „Nukhba“-Terroristen getroffen, die sich in einem Aufmarschgebiet der Küstenenklave aufhielten, hieß es. Die „Nukhba“-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel anführten.

    Panik im Gazastreifen vor Israels drohender Bodenoffensive

    8 Uhr: Im Gazastreifen herrscht unter der palästinensischen Bevölkerung Angst und Verzweiflung angesichts einer drohenden Bodenoffensive der Israelis gegen die islamistische Hamas. Nach Ablauf einer vom israelischen Militär gesetzten Frist zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens befürchten die Vereinten Nationen eine „katastrophale Situation“, sollte die Armee in das dicht besiedelte Küstengebiet einmarschieren. Augenzeugen berichteten von Panik unter der Bevölkerung.

    Ein durch israelische Luftangriffe zerstörtes Viertel in Gaza-Stadt.
    Ein durch israelische Luftangriffe zerstörtes Viertel in Gaza-Stadt. © AFP | MAHMUD HAMS

    Die UN forderten Israel auf, die Anweisung zur Evakuierung der etwa 1,1 Millionen Menschen zu widerrufen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang zum Gazastreifen für humanitäre Hilfe. „Auch Kriege haben Regeln“, betonte er am Freitag in New York.

    Israelische Geiseln tot gefunden

    7.50 Uhr: Israels Militär fliegt weitere Bombenangriffe auf Hamas-Ziele und hat erste begrenzte Vorstöße in den Gazastreifen vorgenommen. Dabei hätten die Soldaten am Freitagabend Leichen vermisster Landsleute entdeckt, berichtete die Zeitung „Jerusalem Post“ am frühen Samstagmorgen. Angaben zur Anzahl der Toten gab es zunächst nicht. Laut einem israelischen Armeesprecher sei Ziel dieser Einsätze, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“. Dabei habe man auch versucht, Vermisste zu finden. Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und „Terrorzellen ausgeschaltet“.

    Palästinenser fliehen aus dem nördlichen Gazastreifen in den Süden.
    Palästinenser fliehen aus dem nördlichen Gazastreifen in den Süden. © DPA Images | Hatem Moussa

    Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas sollen 13 der rund 150 aus Israel verschleppten Geiseln bei den israelischen Luftangriffen auf das Küstengebiet getötet worden sein. Darunter seien auch ausländische Staatsangehörige, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden. Auch dies konnte nicht unabhängig überprüft werden. Israels Armee wollte dem Bericht nach eigenen Angaben nachgehen.

    Netanjahu: Erst der Anfang der Offensive gegen Hamas

    7.25 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete die derzeitigen Gegenangriffe im Gazastreifen nach dem Hamas-Terror mit Hunderten getöteten Israelis nur als „Anfang“ der Offensive gegen die militanten Islamisten. „Wir werden die Hamas zerstören und gewinnen, aber es wird Zeit brauchen“, sagte er am Freitagabend in einer Ansprache an die Nation. „Unsere Feinde haben gerade erst begonnen, den Preis zu zahlen. Ich werde unsere Pläne nicht näher erläutern, aber ich sage Ihnen, das ist erst der Anfang.“ Das jüdische Volk habe seit Jahrzehnten nicht mehr solche Schrecken erlebt, so Netanjahu.

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