Hamburg. Selbstanzeigen und Steuer-CDs spülen noch immer Milliarden in die Staatskassen. Ein Bundesland ist Pro-Kopf-Spitzenreiter.
Auch sieben Jahre nach den ersten spektakulären Aufkäufen von sogenannten "Steuer-CDs" mit geheimen Daten von deutschen Steuerzahlern, die Schwarzgeld in Schweizer Banken oder Steuerparadiesen angelegt haben, nimmt der Fiskus noch viel Geld durch Selbstanzeigen ein.
Die reuigen Steuerbetrüger haben dem Staat seit 2010 Mehreinnahmen von sechs Milliarden Euro eingebracht. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des „Stern“ bei den Finanzministerien der 16 Bundesländer. Demnach zeigten sich die meisten Steuerhinterzieher in Baden-Württemberg an: Genau 31.514 Selbstanzeigen brachten 795 Millionen Euro in die Kassen, etwa 25.000 Euro pro Fall.
Steuersünder: Höchste Pro-Kopf-Einnahmen in Kiel
Die höchsten Mehreinnahmen wurden dem Bericht zufolge mit 1,19 Milliarden Euro in Bayern erzielt. Dort gab es 17 633 Selbstanzeigen. Das wären rund 67.000 Euro pro Fall.
In Nordrhein-Westfalen kamen 1,18 Milliarden, in Hessen 918 Millionen Euro zusammen. Überraschend hohe Nachzahlungen fielen in Schleswig-Holstein an, wo bei nur 2107 Selbstanzeigen bis Ende Februar 2017 fast 386 Millionen Euro in die Kassen flossen. Das wären rund 183.000 Euro pro Fall.