Weitere mögliche Anwärter seien der ehemalige NATO-Generalsekretär und EU-Außenbeauftragte Javier Solana sowie der frühere spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos, hieß es am Donnerstag aus UN-Diplomatenkreisen in New York.
New York. Eine Woche nach dem Rücktritt von Kofi Annan als UN-Sondergesandter für Syrien wird der frühere algerische Außenminister Lakhdar Brahimi als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge gehandelt. Weitere mögliche Anwärter seien der ehemalige NATO-Generalsekretär und EU-Außenbeauftragte Javier Solana sowie der frühere spanische Außenminister Miguel Angel Moratinos, hieß es am Donnerstag aus UN-Diplomatenkreisen in New York.
Der 78-jährige Brahimi war von 1991 bis 1993 algerischer Außenminister und hatte seit 1994 mehrere ranghohe Posten bei den Vereinten Nationen inne, unter anderem als Gesandter für Afghanistan, Haiti und den Irak. Als Gesandter der Arabischen Liga handelte er das Ende das Bürgerkriegs im Libanon mit aus. 2005 ging Brahimi in den Ruhestand.
Annan hatte am 2. August seinen Rücktritt als gemeinsamer Syrien-Sondergesandter der UN und der Arabischen Liga erklärt. Er begründete den Schritt mit Zerwürfnissen innerhalb des Weltsicherheitsrates, die ein geschlossenes Bemühen um ein Ende der Gewalt in Syrien unmöglich gemacht hätten. Russland und China hatten zwei Mal mit ihrer Vetomacht ein Vorgehen gegen das Regime von Präsident Baschar Assad verhindert.
Militäroffensive in Aleppo geht weiter
Assad ersetzte am Donnerstag seinen drei Tage zuvor zur Opposition übergelaufenen Ministerpräsidenten Riad Hidschab. Die amtliche Nachrichtenagentur SANA meldete, der bisherige Gesundheitsminister Wajel Nader al Halki sei zum Regierungschef befördert worden. Der 48-jährige Sunnit ist Mitglied von Assads Baath-Partei und stammt aus der südsyrischen Stadt Daraa, in der die Protestbewegung gegen Assad begann.
In der Handelsmetropole Aleppo setzten die Streitkräfte ihre Offensive gegen die Rebellen fort. Der Beschuss konzentrierte sich am Donnerstag auf Salaheddine wie auch einen Bezirk im Nordosten und Gebiete im Südwesten, wie die Örtlichen Koordinationskomitees und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilten. Regierungstruppen setzten demnach Kampfflugzeuge und Panzer ein, um die Ortschaften Hreitan und Tel Rifat, rund 40 Kilometer nördlich von Aleppo, zu bombardieren. Aus diesen Gegenden waren viele Rebellen nach Aleppo vorgerückt.
Derweil versorgten das Deutsche Rote Kreuz und der Syrische Rote Halbmond Flüchtlinge in Aleppo mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Wasser. Verteilt wurden die Hilfsgüter von freiwilligen Helfern des Roten Halbmonds.
(dapd)