Der Außenminister fordert die Regierung im Sudan auf, für den Abschluss des Friedensprozesses die Unabhängigkeit des Südsudans anzuerkennen.

Berlin. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat die Regierung im Sudan aufgefordert, das Ergebnis des am heutigen Sonnabend endenden Referendums über die Unabhängigkeit des Südsudans anzuerkennen. „Wir werden uns mit unseren Partnern im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sehr genau mit den Folgen des Referendums auseinandersetzen“, kündigte der Minister gegenüber abendblatt.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Abendblatts, an. Westerwelle betonte: „Wir appellieren an alle Beteiligten im Sudan, das Ergebnis des Referendums zu akzeptieren.“

Die internationale Gemeinschaft werde für die Zeit danach für den gesamten Sudan stabilisierend wirken, sagte der Außenminister weiter. „Wir wollen den Friedensprozess erfolgreich zum Abschluss bringen.“

Westerwelle verwies auf die Bedeutung des Refendums im Sudan, das seiner Ansicht nach auch deutsche Interessen berührt. „Ein derart vernetztes Land wie Deutschland ist auch vom Konflikt im Sudan unmittelbar tangiert“, betonte der Minister. „Manchmal fragt man sich in Deutschland: Was hat es mit uns zu tun, wenn im Sudan ethnischeGruppen aufeinanderprallen?“, räumte Westerwelle ein. Er machte dabei deutlich: „Jenseits unserer Mitmenschlichkeit haben regionale Konflikte immer eine unmittelbare Auswirkung auf die Stabilität der weltweiten politischen Prozesse.“