Sie hatten sich unter Orangen versteckt. Die Flüchtlingswelle aus dem Nahen Osten und Afrika reißt nicht ab. Ihr Ziel ist die EU.
Athen. Der Strom illegaler Migranten von Griechenland nach Italien reißt nicht ab. Die Polizei entdeckte in der Nähe der griechischen Hauptstadt Athen 65 Menschen im Laderaum eines mit Orangen beladenen Lastwagens. Die Migranten waren auf dem Weg nach Patras in der Hoffnung, auf eine Fähre nach Italien zu kommen. Sie hatten pro Kopf zwischen 1200 Euro und 1600 Euro an eine Schleuserbande gezahlt. Das teilte die Polizei am Freitag mit.
Der Fahrer des Busses und ein weiterer mutmaßlicher Schleuser wurden festgenommen. Die Migranten stammen aus verschiedenen Staaten des Nahen und Mittleren Ostens. Die westgriechischen Häfen von Patras und Igoumenitsa sind Drehscheiben des internationalen Schleusergeschäftes. Bereits am Dienstag hatte die Polizei 74 Migranten in Patras entdeckt. Sie hatten sich in einem Tankwagen und einem Lastwagen versteckt und wollten auf eine Fähre nach Italien.
Griechenland ist zum Einfallstor für illegale Einwanderer in die EU geworden, weil der Seeweg über das Mittelmeer schärfer kontrolliert wird. Während Einwanderer aus Afrika bislang vor allem mit Booten von Libyen über das Mittelmeer in die EU gelangten, kommen sie inzwischen meist über die Türkei.