Der frühere Bundespräsident und ehemalige IWF-Chef Horst Köhler soll künftig mit anderen Finanexperten die G20 beraten.
Hamburg. Fünf Monate nach seinem Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten zeichnet sich für Horst Köhler eine neue Aufgabe ab. Wie die Wochenzeitung "Die Zeit" aus Finanzkreisen erfuhr, soll ein mit prominenten Vertretern der internationalen Politik- und Finanzwelt besetzter Expertenrat Konzepte für eine Reform des Weltwährungssystems ausarbeiten. Köhler soll Mitglied des Rates werden. Die Einrichtung des Gremiums ist Teil der Pläne Frankreichs für eine Reform der internationalen Währungsordnung im Rahmen der G20 .
Frankreich übernimmt im kommenden Jahr die Präsidentschaft in der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer. Staatspräsident Nicolas Sarkozy will die Währungen zu einem Top-Thema seiner Präsidentschaft machen.
Köhler stand vor seinem Wechsel ins höchste deutsche Staatsamt im Jahr 2004 an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) . Am vergangenen Wochenende war er bereits zur Jahrestagung von IWF und Weltbank nach Washington gereist.
Außerdem soll Jens Weidmann, Wirtschaftsberater der Bundeskanzlerin, eine Arbeitsgruppe innerhalb der G20 leiten. Diese soll sich mit den Themen Wechselkurse, Devisenreserven und Kapitalverkehrskontrollen befassen und dazu Vorschläge erarbeiten.