In der Nähe vonm Pakistans Hauptstadt eröffneten die Angreifer das Feuer auf die Tanklaster und steckten diese dann in Brand.
Islamabad. In Pakistan haben mutmaßliche Aufständische nach Polizeiangaben mindestens 20 Tanklaster mit Treibstoffnachschub für die Nato-Truppen in Afghanistan angegriffen und in Brand gesteckt. Drei Menschen sind bei dem Anschlag getötet worden, für den die Polizei Terroristen verantwortlich macht. Der Überfall ereignete sich in der Nacht zum Montag nahe der Hauptstadt Islamabad. Den Angaben zufolge eröffneten die Angreifer das Feuer auf die Tanklaster und steckten diese dann in Brand. Es war bereits der dritte Angriff dieser Art innerhalb ebenso vieler Tage.
Für den ersten Überfall am Freitag im Süden des Landes hatten die pakistanischen Taliban die Verantwortung übernommen. Er sei Vergeltung für einen US-Hubschrauberangriff am Donnerstag, bei dem drei pakistanische Grenzsoldaten getötet worden waren, hieß es. Seither ist eine der wichtigsten Nachschubrouten nach Afghanistan geschlossen.
Am Sonntag sagte der pakistanische Botschafter in den USA, Husain Haqqani, in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender CNN, er glaube nicht, dass die Nachschubroute nach Afghanistan noch lange geschlossen bleibe. Er rechne mit einer Wiederöffnung der Route in weniger als einer Woche.
Bereits in der vorvergangenen Woche hatte ein Zwischenfall zu Verstimmungen zwischen der Nato und Pakistan geführt, als Hubschrauber der internationalen Truppen das Feuer auf Ziele auf der pakistanischen Seite der Grenze eröffneten. Dabei sollen mehrere Aufständische ums Leben gekommen sein. Islamabad protestierte gegen den Angriff und drohte, die Nato-Konvois nicht länger zu schützen, sollte die Militärallianz weiter Hubschrauberangriffe auf pakistanischem Boden fliegen.
Den internationalen Truppen in Afghanistan stehen zwar noch andere Nachschubrouten zur Verfügung, doch die durch Pakistan gilt als die günstigste. Die Nato-Konvois brauchen von Karachi aus mehrere Tage, um die Grenze zu erreichen. Außerhalb der Grenzregion sind sie weitgehend ungeschützt. Bislang haben die Angriffe auf Konvois der internationalen Truppen Militärangaben zufolge aber nicht die Benzinversorgung in Afghanistan gefährdet.
In den vergangenen zwei Jahren kam es wiederholt zu Angriffen auf Nato-Konvois. Einige dieser Überfälle werden Kriminellen zugeschrieben, die die Wagen ausschlachten und die Autoteile ebenso verkaufen wie Kleidung und andere Waren, die sie im Wageninneren finden. Behörden vermuten auch die Besitzer der Laster hinter einigen Anschlägen, vermutlich um die Versicherung einzukassieren.