Al-Qosi gab zu, dem afghanischen Terroristenchef in den 90-er Jahren „logistische Hilfe“ geleistet zu haben. Strafmaß noch offen.
Washington. Vor einem Militärtribunal in Guantánamo hat sich der ehemalige Koch von Osama bin Laden der Verschwörung schuldig bekannt. Der heute 50-jährige Ibrahim Mohammed Al-Qosi habe zugegeben, Ende der neunziger Jahre Terroristenchef bin Laden in afghanischen al-Qaida-Lagern unterstützt zu haben. Es handelte sich dabei um „logistische Hilfen“, teilte das US-Verteidigungsministerium am Freitag mit. Durch das Schuldbekenntnis vermeidet der Angeklagte einen Prozess und erreicht vermutlich eine mildere Strafe.
Das Strafmaß wird nach Angaben des Pentagons im August festgesetzt. Es wäre die erste Verurteilung in Guantánamo auf Kuba seit Amtsantritt von US-Präsident Barack Obama, der die weltweit kritisierten Militärtribunale zunächst ausgesetzt hatte.
Zugleich hatte Obama zum Amtsbeginn im Januar 2009 die Schließung des Lagers innerhalb eines Jahres versprochen. Der aus dem Sudan stammende Angeklagte wurde 2001 in Afghanistan festgenommen und ist seit 2002 im Lager Guantánamo.