Laut Umweltbundesamt lasse sich mit der Pkw-Maut der Verkehr am besten steuern. Für Autofahrer würde sie hohe Mehrkosten bedeuten.
Berlin. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte es in den letzten Monaten immer wieder gebetsmühlenhaft wiederholt: Die Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland stehe nicht auf der Tagesordnung. Doch „Denkverbote“ wolle er auch nicht erlassen.
Das Umweltbundesamt funkt ihm nun dazwischen und spricht sich für die Einführung einer flächendeckenden und von der Fahrstrecke abhängigen Pkw-Maut aus. Dadurch lasse sich am besten der Autoverkehr steuern und die Umwelt entlasten, heißt es in einer noch unveröffentlichten Studie der Dessauer Behörde, die der „Berliner Zeitung“ nach eigenen Angaben vorliegt. Auf Autofahrer könnten durch eine solche Maut Zusatzkosten von mehreren hundert Euro jährlich zukommen.
Der Präsident des Amtes, Jochen Flasbarth, sagte dem Blatt zufolge: „Die streckenbezogene Maut ist die gerechteste Lösung, weil die Kosten dort bezahlt werden, wo sie entstehen.“ Derzeit kostet der Pkw-Verkehr laut Umweltbundesamt (UBA) den Staat jährlich 47 Milliarden Euro mehr, als er über Benzin- und Kfz-Steuern sowie Parkgebühren einbringt. Die Einnahmen der Maut könnten in den Bau und Erhalt von Straßen fließen oder in die Modernisierung des Bahnnetzes.
Die flächendeckende Maut nach Fahrleistung ist aus Sicht des Unweltbundesamtes auch ideal, um den Verkehr ökologisch zu steuern. So ließen sich die Sätze für saubere und leise Autos senken, sagte der UBA-Chef. Für die Nutzung stark belasteter oder schutzwürdiger Regionen könnten sie steigen. „Wenn der Kölner Ring morgens verstopft ist, wird es dort zu dieser Zeit teurer. Das führt zu einer gleichmäßigeren Auslastung der Straßen, auch das ist gut für die Umwelt“, erklärte Flasbarth, der Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) berät.