Im Gespräch

Kuba, die größte Insel der Großen Antillen, steht auf der Liste von Staaten, denen die US-Regierung Unterstützung des Terrorismus vorwirft. Das Verhältnis zwischen Washington und dem kommunistischen Regime unter Fidel Castro (75), mit 43 Amtsjahren dienstältester Regent der Welt, ist seit 1960 nachhaltig gestört. Die Beschlagnahme von US-Besitz beantworteten die USA mit einer Wirtschaftsblockade. Der gescheiterte, von der CIA organisierte Invasionsversuch in der Schweinebucht (1961) führte zu einer noch stärkeren Anbindung Kubas an den Ostblock. Die Installation atomarer Mittelstreckenraketen auf Kuba durch die Sowjetunion (1962) brachte die Welt an den Rand eines neuen Krieges. Nur während der Amtszeit von US-Präsident Jimmy Carter (1977-1981), der jetzt fünf Tage lang Kuba besucht, setzte ein "Tauwetter" ein, das aber mit dem militärischen Engagement Kubas in Afrika endete. Seit dem Zusammenbruch der UdSSR (1991) und dem Ende der Subventionen steht die Insel vor dem Bankrott. Wachsende Not unter den elf Millionen Einwohnern sowie die Unterdrückung jeder Opposition haben immer wieder Kubaner zur Flucht in die USA getrieben.