Hamburg. Vereinschef spricht im Abendblatt-Podcast über eine mögliche Strukturreform, die Finanzlage und seine Vision mit dem Frauenfußball.
Marcell Jansen fuhr nach einigen Urlaubstagen auf Mallorca direkt vom Flughafen mit der Vespa bei der Abendblatt-Redaktion am Großen Burstah vor, um im Podcast „HSV – wir müssen reden“ über die Zukunft seines Vereins zu sprechen. Natürlich hatte der HSV-Präsident das 2:0 gegen Greuther Fürth vorm TV verfolgt und war angetan.
"Wenn man es in der Zweiten Liga schafft, hungrig zu verteidigen, wird man sich oben festbeißen." Essenziell für das Saisonziel sei es, eine Leistungskultur aufzubauen und sportlich verdient aufzusteigen: "Das wäre ein Fundament für alles, was danach kommt."
Jansen denkt an die Zeit nach einem HSV-Aufstieg
Als (ehrenamtlicher) Präsident des e. V. gehört Jansen auch dem Aufsichtsrat der HSV-AG an und macht sich deshalb intensiv Gedanken, wie es nach einer möglichen Bundesliga-Rückkehr positiv weitergehen kann. "Natürlich geht es auch um wirtschaftliche Stabilität. Aber: Geld alleine kann nicht die Lösung sein“, sagt der 33-Jährige.
"In den Jahren vor dem Abstieg lagen wir vom Budget unter den Top acht der Liga.“ Es gehe darum, eine nachhaltige Struktur aufzubauen mit funktionierenden Gremien und bei Transfers mehr gute als schlechte Entscheidungen zu treffen.
HSV-AG als Rechtsform auf dem Prüfstand
Jansen bestätigte auch, dass sich der HSV damit beschäftigt, ob die Rechtsform der HSV-AG für die Zukunft die Ideallösung ist. Dabei betonte er: "Man muss immer offen sein für Diskussionen. Es gibt allerdings keine fertigen Ideen. Noch ist das nicht so brisant, wie alle immer tun. Und ohne die Mitglieder werden wir nichts tun. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass man sehr sensibel mit solchen Themen umgehen sollte."
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Jansen und Boldt wollen HSV-Frauen stärken
Als e.-V.-Präsident (und aktiver Spieler des HSV III in der Oberliga) liegt ihm aber natürlich genauso die Weiterentwicklung anderer Bereiche am Herzen. Wie dem Frauenfußball. Die Sparmaßnahme, die Bundesliga-Mannschaft 2012 abzumelden, empfand Jansen als "nicht in Ordnung, ich war irritiert“.
Mit Sportvorstand Jonas Boldt ist er sich einig, den Frauenfußball sukzessive stärken und etablieren zu wollen: "Ich weiß, dass Jonas Lust hat, in diesem Bereich etwas zu bewegen.“ Bis hoch in die Bundesliga? "Das wäre ein Traum, eine Vision. Aber auch hier geht es um Nachhaltigkeit, um ein Konzept."