Hamburg. Rechtsmediziner Prof. Klaus Püschel und Reporterin Bettina Mittelacher im neuen Crime-Podcast über spektakuläre Verbrechen.
Friedlich sieht es aus. Da ist nichts, was auf den ersten Blick alarmierend wirkt. Die Frau liegt in ihrem Bett, leicht auf die Seite gedreht, offenbar sanft ins Jenseits hinübergedriftet. Sie war ja auch schon betagt, 85 Jahre alt. Da ist es nicht unbedingt verdächtig, wenn jemand verstirbt. Akutes Herzversagen, stellt ein Arzt als Todesursache bei der Rentnerin fest. Auch bei vier anderen Seniorinnen im Alter zwischen 83 und 89, die in ihren Betten gestorben sind, heißt es, das Herz habe schlappgemacht.
Doch die betagten Frauen sind keines natürlichen Todes gestorben. Sie wurden Opfer einer in Deutschland wohl einmaligen Mordserie. Ein Mann hatte im Frühsommer 2001 fünf Menschen innerhalb von nur neun Tagen erstickt, weil er sich an ihren Ersparnissen bereichern wollte. Und der 31-Jährige wäre um ein Haar mit seinen Verbrechen davongekommen, weil es ihm gelungen war, eine Szenerie zu hinterlassen, die auf den ersten Blick unverdächtig erscheint. Nach dem Motto: Alte Menschen sterben nun mal.
Der "Oma-Mörder" im Crime-Podcast "Dem Tod auf der Spur"
So können Morde tatsächlich unerkannt bleiben, wenn man die Verstorbenen nicht sehr genau und fachmännisch untersucht. Wie gefährdet gerade alte und schwache Menschen sind, Opfer eines Verbrechens zu werden, schildern Rechtsmediziner Klaus Püschel und Abendblatt-Gerichtsreporterin Bettina Mittelacher in der dritten Folge ihres neuen Crime-Podcast „Dem Tod auf der Spur“. Sie erzählen den Fall des sogenannten „Oma-Mörders“, der nach fünf Morden beinahe auch eine sechste Frau getötet hätte. Der Mann war ausgerechnet Krankenpfleger. Der Fall weist auch Parallelen auf zum Krankenpfleger Niels H., dem 85 Morde nachgewiesen wurden.
Der Podcast mit Püschel, der sich als Arzt für die Schattenseiten des Menschen sieht, und der Journalistin Mittelacher befasst sich in vorangegangenen Folgen mit dem "Säurefassmörder", der zwei Frauen entführt, getötet und in Säurefässern vergraben hat, sowie mit dem „Todesfahrer von Eppendorf“. In weiteren Episoden werden die beiden Experten unter anderem einen Mord im Gerichtssaal schildern, bei dem Mittelacher Zeugin wurde. Den kostenlosen Crime-Podcast können Sie auch bei Spotify und Apple-Podcast abonnieren.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Tatort Hamburg: Das neue Magazin ist seit dem 26. September im Handel. Jetzt hier bestellen oder telefonisch unter 040 / 333 66 999
- Tickets für das 13. Hamburger Krimifestival vom 5. bis 9. November auf Kampnagel