Berlin. Mangione soll auf offener Straße den CEO eines Versicherungskonzerns erschossen haben. Nun wurde klar, wie er sich verteidigen will.
Luigi Mangione erschien am Montag erstmals vor einem Gericht in New York – und plädierte auf nicht schuldig. Das berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Mangione soll den UnitedHealthCare CEO Brian Thompson auf offener Straße erschossen haben. Ihm wird nun ein Prozess in Pennsylvania, ein Prozess im Bundesstaat New York, dem Ort des Verbrechens, und auch einer auf Bundesebene gemacht. Die Gesetze und das drohende Strafmaß sind hier unterschiedlich.
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In New York wird Mangione unter anderem wegen „Mord zur Verbreitung von Terrorismus“ angeklagt. Insgesamt werden ihm elf Verbrechen vorgeworfen. Die Höchststrafe wäre lebenslänglich, ohne eine Aussicht auf frühzeitige Entlassung aus der Haft. Auf Bundesebene wird Mangione ebenfalls Mord vorgeworfen. Sollte er in diesem Verfahren des Mordes schuldig gesprochen werden, droht ihm sogar die Todesstrafe. Allerdings haben die Strafverfolgungsbehörden noch nicht offengelegt, ob sie für Mangione die Höchststrafe fordern werden.
Das New Yorker Gericht will mit den Bundesbehörden kooperieren, hat aber deutlich gemacht, dass es sich primär für den Fall zuständig sieht. Das Verfahren in New York soll dementsprechend zuerst durchgeführt werden.
Luigi Mangione: Manche feiern den mutmaßlichen CEO-Mörder
Thompsons Ermordung hatte in den USA für Erschütterung gesorgt, aber im Internet auch zu einer Serie hasserfüllter Kommentare über US-Krankenversicherer geführt. Den Konzernen wurde darin vorgeworfen, sich auf Kosten der Patienten zu bereichern. Die Ermittler fanden Hinweise darauf, dass Mangione aus Hass auf das System der US-Gesundheitsversorgung gehandelt haben könnte.
James Dennehy vom New Yorker Büro der Bundespolizei FBI betonte, dass Mangiones mutmaßliche Handlungen einer „sorgfältig geplanten und gezielten Hinrichtung“ gleichkämen. Mangione halte „Mord für ein geeignetes Mittel, um persönliche Kränkungen zu befriedigen“.
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Wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Anklageschrift auf Bundesebene hervorging, enthielt ein bei Mangione gefundenes Notizbuch einen Eintrag vom August, in dem es hieß: „Das Ziel ist die Versicherung“, weil „sie alle Kriterien erfüllt“.
lro mit AFP