Berlin. Die Zeit vor Weihnachten ist für viele Menschen stressig. Trotzdem ist es ein Privileg, dass wir uns über Geschenke Sorgen machen.

Die Vorweihnachtszeit ist hektisch. Geschenke fehlen, das Menü fürs Weihnachtsessen steht nicht und der Kalender ist viel zu voll. Doch hier lohnt es sich, die Perspektive zu wechseln: Dieser vorweihnachtliche Stress ist Luxus pur. Während wir uns über Kleinigkeiten beschweren, kämpfen andere mit existenziellen Sorgen.

Für viele Menschen bedeutet der Winter nicht Gemütlichkeit und Glühwein, sondern die ständige Angst vor der Kälte. Während wir uns in vollen Läden über zu langsame Kassierer ärgern, fragen sich manche, wann sie die nächste warme Mahlzeit essen können. Viele verbringen die Vorweihnachtszeit im Krankenhaus statt in der schön dekorierten Wohnung. Neben großen Problemen, wie Krankheit oder Armut, erscheinen unsere Sorgen um Geschenke und zu viele Termine dann plötzlich doch ganz klein.

Mitgefühl ist auch nach Weihnachten wichtig

Katharina Engeln
Katharina Engeln ist Volontärin in der FUNKE Zentralredaktion.  © privat | Privat

Die Energie, die wir damit verschwenden, uns über den trubeligen Advent aufzuregen, sollten wir positiv nutzen. Denn schon mit kleinen Gesten können wir den Alltag anderer ein Stück heller machen: Einem kranken Nachbarn eine Suppe vorbeibringen, einem Obdachlosen in der U-Bahn Geld geben oder sich Zeit für ein Gespräch mit der Tante nehmen, die man schon so lange nicht mehr angerufen hat. Traditionell ist der Advent auch die Zeit der Spendenaufrufe. Vielleicht ist statt dem dritten Parfum auch eine Patenschaft bei Unicef mal ein schönes Weihnachtsgeschenk.

Der Vorteil: Sie gilt über die Feiertage hinaus. Denn viele Menschen brauchen nicht nur dann unsere Unterstützung. Und vielleicht steht auf unserer Liste der guten Vorsätze fürs neue Jahr neben gesunder Ernährung und regelmäßigem Sport jetzt auch, mehr Mitgefühl zu zeigen.