Berlin. Die beliebtesten Orte für einen Städtetrip liegen in Europa, doch Deutschland ist nicht dabei und eine Weltregion holt auf.

Paris ist die beliebteste Stadt der Welt – zumindest wenn es nach den Datenanalyseunternehmen „Euromonitor International“ und „Lighthouse“ geht. Die Unternehmen listen jährlich die 100 beliebtesten Städte der Welt auf. Bewertet werden die Städte nach sechs Kriterien: (1) Wirtschafts- und Geschäftsleistung, (2) Tourismusleistung, (3) Tourismusinfrastruktur, (4) Tourismuspolitik und -Attraktivität, (5) Gesundheit und Sicherheit sowie (6) Nachhaltigkeit.

Deutsche Städte sucht man in den Top 10 vergeblich. Allerdings führt Europa das Ranking überwiegend an – derzeit zumindest noch. In den Top 20 befinden sich insgesamt neun europäische Städte. Dicht dahinter der asiatisch-pazifische Raum mit sechs Städten, zwei weitere liegen in Nordamerika, eine im Nahen Osten und Afrika und zwei in Australien.

Beliebteste Städte laut Euromonitor: Das sind die Top Ten

  1. Paris
  2. Madrid
  3. Tokio
  4. Rom
  5. Mailand
  6. New York
  7. Amsterdam
  8. Sydney
  9. Singapur
  10. Barcelona

An der Spitze des Rankings liegt unangefochten die französische Hauptstadt. 17 Millionen Ankünfte verzeichnete sie im Jahr 2024. Dazu dürften vor allem die Olympischen Spiele beigetragen haben. Auf Paris folgt Madrid auf dem zweiten und Tokio auf dem dritten Platz. Rom landet auf dem vierten Platz, während Mailand die Top 5 komplett macht. Europa bleibt damit wie im Vorjahr die beliebteste Region und verzeichnete 2024 793 Millionen internationale Reisen.

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Massentourismus & Wohnungsknappheit sorgen für Probleme

Der Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für diese Städte. Allerdings bringt er auch Probleme mit sich. Auch darauf weist „Euromonitor International“ hin. Laut dem Unternehmen verzeichneten Kurzzeitmieten 2024 weltweit ein Wertwachstum von acht Prozent und überschritten damit die Marke von 1 Billion US-Dollar. Anbieter machen also gute Geschäfte, doch das sorgt angesichts von Wohnungsknappheit in vielen Großstädten für Konflikte.

Das Unternehmen nimmt deshalb auch an, dass sich das Wachstum bei Kurzzeitvermietungen verlangsamen wird und die Branche zunehmend mit mehr Regulierungen rechnen muss. Städte und Regionen würden künftig gegen Übertourismus und Wohnungsknappheit vorgehen. „Die erneute Besorgnis über Overtourism nimmt zu. Als Reaktion darauf erheben Reiseziele weiterhin höhere Steuern und Eintrittsgebühren, fördern den ganzjährigen Tourismus, belohnen nachhaltiges Handeln und übernehmen GenAI-Lösungen“, sagte Nadejda Popova, Global Head of Loyalty bei Euromonitor International

Urlaub in Europa: Eine andere Region wächst schneller

„Weniger bereiste Reiseziele und Städte der dritten Kategorie werden voraussichtlich an Beliebtheit gewinnen, da Reisende nach verborgenen Schätzen, Erlebnissen außerhalb der Saison und verantwortungsvollem Tourismus suchen. Verbraucher werden kulturell bereichernden, personalisierten Erlebnissen den Vorzug geben und sie zur neuen Reisewährung machen“, erklärt Popova weiter.

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Die Wachstumsmärkte legen laut Analyse also in anderen Weltregionen. Bis 2030 dürften die USA, die Türkei und China die Reiseziele mit dem höchsten Wachstum an internationalen Ankünften sein, heißt es in der Auswertung. Geht man rein nach den Zahlen, sieht das Ranking ohnehin anders aus. Denn die meisten internationalen Ankünfte verzeichnete nicht Paris, sondern Bangkok. 32,4 Millionen Besuche und ein Wachstum von 34 Prozent gegenüber 2023 – so betrachtet liegt Thailands Hauptstadt klar an der Spitze. lro