Berlin. Der „Tulare Lake“ in Kalifornien verschwand vor 130 Jahren wegen menschlicher Eingriffe. Nun stehen etliche Hektar Land wieder unter Wasser.

Mehr als 38.000 Hektar Land stehen in Kalifornien plötzlich unter Wasser. Es ist ein seltenes Naturschauspiel, über das mehrere US-Medien am Dienstag berichteten: Ein „Geister-See“ sei zurück, heißt es. Was verbirgt sich dahinter?

Mitte des 19. Jahrhunderts verschwand der Tulare See in Kaliforniens San Joaquin Valley. Einst galt er als größtes Süßwasservorkommen in den USA westlich des Mississippis. Doch in den 1850er Jahren trocknete der See nach und nach aus. Zu viel Fläche wurde landwirtschaftlich erschlossen, sein Ökosystem durch den Menschen zerstört. Auch ein indigener Stamm wurde vertrieben und seiner Lebensgrundlage beraubt.

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Geistersee in Kalifornien: Wie umgehen mit den Wassermassen

Doch nun ist der See zurück. Bereits 2023 sammelte sich wieder Wasser in dem Tal. Zum einen, weil Schnee aus dem Hochgebirge Sierra Nevada schmolz und abfloss, zum anderen brachten heftige Winterstürme Niederschlag in die Region. Das Ergebnis sorgt nun für eindrucksvolle Bilder. Das Wasser begräbt nicht nur Ackerland, sondern auch Häuser und Straßen unter sich. Das Ökosystem erholt sich langsam.

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Allerdings gibt es auch Bedenken: Noch steigt das Wasser und begräbt unter anderem Lagerhallen voller Chemikalien und Düngemittel unter sich, auch elektrische Leitungen könnten zerstört werden. Es ist nicht ausgemacht, wie die Menschen in der Region auf die Rückkehr des Wassers reagieren werden. Umweltschützer und Indigene fordern, sich das Ökosystem erholen zu lassen und begrüßen die Rückkehr. Für Landwirte und Betriebe bedeutet es einen finanziellen Verlust.

Allerdings könnte sich das Wasser auch von selbst wieder zurückziehen, wenn Trockenheit einsetzt. In der Vergangenheit ist das bereits geschehen. Diese Rückkehr des Tulare ist bereits die fünfte.