Berlin. Märtha Louise und ihr Schamane feierten eine royale Luxushochzeit. Der Skandal um unbezahlte Rechnungen bringt den Palast ins Wanken.
Fast hatte man den Eindruck, dieses Paar nimmt sich ein Beispiel an den Superreichen XXL. Vier Tage lang zelebrierte Norwegen Prinzessin Märtha Louise (53) und Durek Verrett (50) im August ihre Hochzeit. Wen das jetzt an den indischen Mega-Heirats-Event von Anant Ambani und Radhika Merchant erinnert – es gibt einen gewaltigen Unterschied: den finanziellen. Bei Märtha Loise und ihrem Schamanen sollen noch immer Rechnungen nicht bezahlt worden sein.
„Unbescholtenen Geschäftsleuten, Geld schuldig zu bleiben, empfinden viele Norweger als unanständig“, so Adelsexperte Jürgen Worlitz gegenüber dieser Redaktion. „Märtha Louise und ihr Schamane sind für das norwegische Königshaus daher so etwas wie eine tickende Zeitbombe. Die Frage ist nur, wann und mit welcher Heftigkeit ihre perfekt inszenierte Fassade vom Glamour-Paar zusammenbricht.“
Das Ganze sei laut Worlitz „ein No-Go in royalen Kreisen“. Dass Norwegens Hof zu alledem schweigt, hält der Beobachter europäischer Adelshäuser geradezu für einen Affront und fragt. „Ist König Harald mit seinen 87 Jahren wirklich schon zu schwach, um mit der Faust kräftig auf den Palasttisch zu schlagen? Erkennt seine gleichaltrige Frau Königin Sonja nicht den Ernst der Lage?“
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Berichten des norwegischen Magazins „Se og Hør“ zufolge warten mehrere Lieferanten und Dienstleister immer noch auf ihr Geld. Einige Unternehmen hätten sogar bereits Inkassounternehmen eingeschaltet, um die überfälligen Zahlungen einzutreiben, die sich insgesamt auf rund 90.000 Euro belaufen sollen. Während Märtha Louises Managerin versicherte, es handele sich bei der dreimonatigen Verzögerung um die übliche Zeitspanne für eine Rechnungsprüfung, bleibt die Enttäuschung bei den Dienstleistern groß.
Der Großteil der offenen Rechnungen entfalle laut Medienberichten auf eine Firma, die für die technische Ausstattung der Hochzeits-Feierlichkeiten verantwortlich war. Deren Rechnung über 800.000 Kronen (rund 68.000 Euro)- Zwei weitere Unternehmen aus der Region haben laut „Se og Hør“ ebenfalls noch offene Rechnungen in Höhe von umgerechnet rund 10.000 und 7.000 Euro. Dort seien zweite Mahnungen ausgeschrieben worden.
Skandal um Märtha Louise bedroht Norwegens Monarchie
„Norwegens Monarchie wankt und kann jederzeit wie ein Kartenhaus zusammenfallen“, sagt Worlitz. „Viele Norweger toben bereits im Internet vor Wut und fordern ungeduldig, dass der Palast endlich Stellung zu den Skandalen im Königshaus nimmt. Erst die schweren Gewaltausbrüche und sexuellen Übergriffe, die Marius, dem Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, angelastet werden, und jetzt jagen auch noch die Gläubiger Prinzessin Märtha Louise und ihren Mann.“
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Wer eine pompöse Hochzeitsfeier in einem Traumhotel zelebriere, sollte auch dafür bezahlen, das sei die öffentliche Meinung. „Pikant dabei ist doch: König Harald und Königin Sonja waren ebenso wie das Kronprinzenpaar offizielle Gäste der Hochzeit“, so Worlitz. „Sie aßen und tranken mit den 300 Freunden des Brautpaares im Luxushotel, sie erfreuten sich an der Fjord-Kulisse, der Dekoration und der Musik und müssen nun erfahren, dass sie vorgeführt und ausgenutzt wurden.“
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Dass sich das Königspaar diskret zurückhält, sei im Grunde keine Option, so Worlitz: „Da Märtha Louise laut Registereintrag Inhaberin der Firma ist, die die Aufträge für die Hochzeitsfeier erteilt hat, steht das Königshaus zumindest in der moralischen Pflicht, energisch auf die Prinzessin einzuwirken, um einen Finanzskandal zu vermeiden.“ Zwar zähle Märtha Louise seit 2002 nicht mehr zu den arbeitenden Royals, „hat also keine Privilegien mehr und bekommt auch keine Apanage, aus der königlichen Familie indes kann sie keiner ausgliedern. Sie auf ewig dazu“.
„Sex-Schamane“ hielt sich für Reinkarnation von Pharao
Dass die Senior-Royals so harmonisch mitgefeiert haben, war vermutlich auch dem Wunsch nach Friede, Freude, Hochzeitskuchen geschuldet. Denn das Theater um Märtha Louise und Verrett hatte die Oldies vorher sprichwörtlich die Hände über den Kopf zusammenschlagen lassen. Nicht nur, dass ihre Tochter sich Geistheilerin nannte, nein, sie glaubte auch noch, mit Engeln sprechen zu können. Aber besonders ihr Schamane war es, der den Hof elektrisiert hatte.
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Verrett, der sich selbst auch für die Reinkarnation eines ägyptischen Pharaos hält, war der Überzeugung, dass seine Prinzessin schon damals an seiner Seite als ägyptische Königin gewandelt war. Besonders viel Kritik erlebte Verrett, weil er befand, dass Menschen selbst dafür verantwortlich sind, wenn sie an Krebs erkranken. Ärzte seien nur auf Geld aus. Und er sei es, der Krebs heilen könne. Endgültig zur Lachnummer wurde er, als er erklärte, als 27-Jähriger von den Toten durch Wiederbelebung auferstanden zu.
Weil er mit Sex-Bekenntnissen sehr offenherzig umgeht, wurde Verrett vielfach schlicht nur noch der „Sex-Schamane“ genannt. Vor wenigen Wochen musste er sich mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung konfrontieren lassen. Einer seiner ehemaligen Klienten behauptete, Verrett habe ihn bei spirituellen Sitzungen unsittlich berührt.
Märtha Louise, die Schwester von Prinz Haakon und Schwägerin von Mette-Marit (beide 51), setzte sich bei den Norwegern auch deshalb in die Nesseln, weil sie die Exklusivrechte an der Hochzeit an das britische Magazin Hello! verkauft hatte und sogar eine Netflix-Dokumentation geplant war. So eine Person hatte doch wohl die Bodenhaftung verloren, so die Meinung im Volk. Doch dass sie nichtmal für ihren Luxus zahlen will, setze allem die Krone auf, so Worlitz.
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