San Francisco/New Haven. Eine der besten Universitäten der Welt beschäftigt sich mit dem US-Superstar. Was die unterrichtende Professorin dabei vorhat.
Mit den meisten je erhaltenen Grammy-Nominierungen (99) hat Beyoncé gerade erst Musikgeschichte geschrieben. Auch jenseits der Bühne genießt der Superstar einen politischen und gesellschaftlichen Einfluss wie nur wenige in der Branche. Nun wird das Werk der Pop-Ikone sogar akademisch gewürdigt – und zwar von einer der besten Universitäten der Welt.
Die Yale University in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut hat einen Kurs in ihrem Lehrplan aufgenommen, der sich ausschließlich mit dem Wirken der Sängerin beschäftigt.
Das Seminar mit dem Titel „Beyoncé schreibt Geschichte: Geschichte, Kultur, Theorie und Politik der schwarzen radikalen Tradition durch Musik“ wird im kommenden Frühjahrssemester von Daphne Brooks unterrichtet, Professorin für Afroamerikanische Studien und Musik.
Darum geht es im Beyoncé-Kurs in Yale
Sie habe keine große Überzeugungsarbeit bei Leitung der Hochschule leisten müssen, die zur sogenannten Ivy League amerikanischer Eliteunis mit besonders hart umkämpften Studienplätzen gehört. Beyoncé gehöre immerhin zu den am häufigsten gestreamten Künstlerinnen aller Zeiten.
„Ich freue mich darauf, ihr Gesamtwerk zu erkunden und zu untersuchen, wie unter anderem historische Erinnerungen, schwarze feministische Politik, schwarze Befreiungspolitik und Philosophien das letzte Jahrzehnt ihres Repertoires durchziehen“, sagte Brooks dem britischen „Guardian“.
Beyoncé hatte Kamala Harris bei der US-Wahl unterstützt
Zuletzt hatte die Sängerin die inzwischen gescheiterte Kampagne von Kamala Harris für die US-Präsidentschaftswahl unterstützt. Sie erschien bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratin im voll besetzten Stadion ihrer Heimatstadt Houston, Texas, trat aber zur Enttäuschung ihrer Fans selbst nicht auf.
„Ich bin nicht als Berühmtheit hier“, sagte Beyoncé bei der Kundgebung. „Ich bin nicht als Politikerin hier. Ich bin als Mutter hier – eine Mutter, der die Welt, in der meine Kinder und alle unsere Kinder leben, sehr am Herzen liegt.“
Beyoncé-Kurs in Yale stößt auf „Wellen der Begeisterung“
In Yale scheint die Freude über den Beyoncé-Kurs groß zu sein: „Wellen und Wellen der Begeisterung – sowohl bei Studenten als auch bei Doktoranden“ habe es darüber gegeben, sagte Professorin Brooks dem Bericht zufolge. Auch Kollegen und Mitarbeiter der Uni seien interessiert.
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Brooks Kurs wird von mehreren Fakultäten in Yale angeboten, darunter die für Afroamerikanische Studien, Frauen-, Geschlechter- und Sexualitätsstudien sowie Amerikanistik und Musik. Kurse über Pop-Ikonen stoßen bei Studenten oft auf großes Interesse. Einen Kurs über Taylor Swift in Harvard, auch eine Ivy-League-Uni, besuchten Anfang des Jahres 300 Studenten.