Los Angeles. Beyoncé hat schon mehr Grammys als jeder andere Musikstar. Konkurrenz bekommt sie von einer ungewöhnlichen Aufnahme der Fab Four.
US-Superstar Beyoncé geht als Favoritin in die nächste Grammy-Verleihung und bekommt dabei Konkurrenz von ungewöhnlicher Seite. Die 43-Jährige wurde elfmal für den wohl bekanntesten Musikpreis der Welt nominiert, unter anderem für „Cowboy Carter“ in der Kategorie „Album des Jahres“, wie die Veranstalter mitteilten. Mit 99 Nominierungen ist sie nun der am häufigsten nominierte Kunstschaffende in der Geschichte der Grammys. Die Musikerin hat bereits 32 der Trophäen – und damit mehr als jeder andere Star, einschließlich ihres Ehemanns Jay-Z.
Beyoncé tritt bei den Grammys gegen die Beatles an
Hinter Beyoncé landeten Charli xcx, Billie Eilish, Post Malone und Kendrick Lamar mit jeweils sieben Nominierungen sowie Sabrina Carpenter, Chappell Roan und Taylor Swift mit sechs. Bei der Verleihung am 2. Februar 2025 in Los Angeles tritt Beyoncé aber nicht nur gegen zeitgenössische Künstler an: Zum ersten Mal seit 1997 sind auch die Beatles wieder bei den Grammys nominiert.
Mehr als 50 Jahre nach ihrer Trennung bekamen die Fab Four zwei Nominierungen für ihren neuen und letzten Song: Mit „Now and Then“ – der im November vergangenen Jahres erschienen war und den Paul McCartney als „das letzte Lied der Beatles“ bezeichnete – sind sie nun im Rennen um die Platte des Jahres. Auch in der Kategorie „Beste Rock-Performance“ wurde die legendäre Band mit ihrer sehnsüchtigen Nummer bedacht.
So ganz neu ist der Song natürlich nicht, seine Produktion dagegen schon: Der 1980 in New York City ermordete John Lennon hatte „Now and Then“ geschrieben und ihn auch im Original gesungen.
Beatles-Song „Now and Then“ wurde mit KI neu produziert
Nun wurde die Aufnahme von 1970 mithilfe künstlicher Intelligenz neu aufbereitet und produziert. Während der Song den Gesang von Lennon und das Gitarrenspiel des 2001 verstorbenen George Harrison enthält, spielten die noch lebenden Beatles Paul McCartney und Ringo Starr ihre Instrumente für die Wiederauflage neu ein.
Im dazu aufgezeichneten Musikvideo sieht man die heutigen Paul McCartney und Ringo Starr Seite an Seite spielen und singen, vermischt mit rührenden Archivaufnahmen von John Lennon und den jungen Beatles.
Ihren ersten Grammy gewannen die Pilzköpfe 1965, als sie mit „A Hard Day‘s Night“ als beste neue Künstler des Jahres und für die beste Darbietung einer Gesangsgruppe ausgezeichnet wurden. Drei Jahre später wurde ihre bahnbrechende Platte „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ bei der Verleihung das Album des Jahres. Bis heute hat die Band insgesamt sieben Grammys gewonnen.
Die Beatles sind im Übrigen nicht die einzigen klassischen Rock’n’Roller dieser Ära, die sich dieses Jahr unter den Grammy-Nominierten wiederfinden. Die Rolling Stones wurden ebenfalls am Freitag für ihr 2023 erschienenes Album „Hackney Diamonds“ für das beste Rockalbum nominiert. Zugelassen waren Musik-Aufnahmen, die zwischen dem 16. September 2023 und dem 30. August 2024 veröffentlicht wurden.
Grammy-Verleihung im Februar – auch deutsche Preis-Chancen
Die Grammys zählen zu den begehrtesten Musikpreisen der Welt und werden im kommenden Februar in mehr als 90 Kategorien zum 67. Mal verliehen. Rund 13.000 Mitglieder der Recording Academy entscheiden über die Preisträger der goldenen Grammophone. Auch deutsche Preis-Chancen gibt es: In der Kategorie „Bester klassischer Produzent des Jahres“ wurden beispielsweise die Produzenten Christoph Franke und Dirk Sobotka nominiert.
Im vergangenen Jahr hatte Pop-Superstar Taylor Swift für „Midnights“ ihren vierten Grammy in der Hauptkategorie „Album des Jahres“ gewonnen und war damit an Paul Simon, Frank Sinatra und Stevie Wonder mit jeweils drei Auszeichnungen in der Kategorie vorbeigezogen. Und hat damit wie Beyoncé Musikgeschichte geschrieben.
Sollte Beyoncé nun bei der kommenden Grammy-Verleihung mit ihrem Album „Cowboy Carter“ abräumen, so ginge auch diese Auszeichnung zumindest zum Teil auf das Konto der Beatles. Auf der Platte findet sich Beyoncés Cover des Beatles-Songs „Blackbird“, den Paul McCartney 1968 auf seiner Farm in Schottland komponiert hatte.
Und niemand anders als der heute 82-jährige McCartney selbst lobte die Version der US-Sängerin als „großartig“: „Ich würde jedem, der sie noch nicht gehört hat, dringend empfehlen, sie sich anzuhören. Ihr werdet es lieben!“