Berlin. Immer wieder werden vor allem Kinder und Frauen Opfer sexueller Gewalt. In manchen Fällen können die Täter ihrer Strafe leider entgehen.

Die Fahndungslisten von FBI, CIA und Europol sind lang. Wer es über sich bringt, die verschiedenen Verbrechen anzuklicken, stößt auf eine ganze Palette krimineller Aktivitäten, sei es Mord, Betrug, Terrorismus oder sexuell-motivierte Verbrechen.

Problem: Vor allem die Sexualstraftaten spielen sich oft im Hintergrund ab und werden nicht immer zur Anzeige gebracht. Allein in Deutschland sind pro Jahr rund 15.500 Kinder betroffen – die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich darüber liegen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) mussten sogar bis zu einer Million Kinder und Jugendliche in Deutschland bereits sexuelle Gewalt durch Erwachsene erfahren. Auch bei den Erwachsenen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab.

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Um die Täter ihren verdienten Strafen zuzuführen, ist eine lückenlose Ermittlung von entscheidender Bedeutung. Trotzdem gelingt es Straftätern immer wieder, den Ermittlern zu entgehen. Die Folge: Eine weltweite Fahndung über verschiedenste Portale. Wir stellen fünf Fälle vor, in denen die Täter entkommen konnten und noch irgendwo mitten unter uns weilen.

Donald Eugene Fields II: Er erhielt Geschenke für Kinderhandel

Dem heute 60-Jährigen werden gleich mehrere Verbrechen zur Last gelegt, darunter Menschenhandel, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung und Aufruf zur Prostitution. Er soll wiederholt junge Frauen und Mädchen, die sich in seiner Obhut befanden, manipuliert und zu sexuellen Handlungen mit Fremden gezwungen haben.

Für die „Vermittlung“ der Minderjährigen soll er als Gegenleistung verschiedene Formen der Entlohnung erhalten haben, darunter Geld, Motorräder, Urlaubsreisen und teure Weihnachtsgeschenke. Fields wurde zuletzt im US-Bundesstaat Missouri gesehen, als er Casinos besuchte. Für entscheidende Hinweise zu Fields Ergreifung winken bis zu 250.000 US-Dollar Belohnung (umgerechnet etwa 231.000 Euro).

Most Wanted FBI gefährlichste Männer der Welt
Most Wanted FBI: die gefährlichsten Männer der Welt. © FBI | FBI

Adrian Munteanu: Minderjährige für Sex verkauft

Der Rumäne Adrian Munteanu steht auf der Fahndungsliste von Europol. Zwischen 2012 und 2017 wurde er Mitglied bei einer kriminellen Organisation, die Menschenhandel betrieb und die Opfer dann in verschiedenen Ländern für sexuelle Dienstleistungen anbot. Eines der Opfer soll ein minderjähriges Mädchen gewesen sein.

Munteanu wird deshalb die sexuelle Ausbeutung von Kindern vorgeworfen. Für seine Taten wurde er bereits zu knapp zwölf Jahren Haft verurteilt, konnte sich einer Festnahme bisher aber entziehen. Die rumänische Polizei und Europol bitten um Hinweise. Munteanu ist etwa 1,68 Meter groß und hat haselnussbraune Augen. Europol nimmt unter der Website eumostwanted.eu anonyme Hinweise entgegen.

Adrian Munteanu Sexualstraftäter
Adrian Munteanu wird von Europol gesucht. © Poliția Română | Poliția Română

Egbe Tony Iyamu: Mitglied der „Black Axe“

Imayu ist Mitglied der kriminellen Organisation „Neo Black Moement of Afrika“ in Südafrika. Umgangssprachlich wird diese Gruppierung auch „Black Axe“ (zu Deutsch: Schwarze Axt) genannt. Die schwarze Axt betrieb von 2011 bis 2021 jahrelang Internetbetrug, bei dem US-Frauen übers Internet romantische Beziehungen vorgespielt wurden. Waren die Beziehungen auf einer sehr intimen Ebene, verlangten die Täter unter verschiedenen Vorwänden hohe Geldsummen. In vielen Fällen zahlten die Opfer.

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Imayu selbst war innerhalb der Gruppierung als „Chief Butcher“ („Chef-Metzger“) bekannt. In dieser Rolle kontrollierte er die Sicherheit der Gruppierung. Dabei war er unter anderem dafür zuständig, die anderen Gang-Member zu disziplinieren, wenn sie sich nicht dem Kodex der Gang entsprechend verhielten. Wie genau diese „Züchtigung“ aussah, ist nicht bekannt – allzu harmlos dürfte sie allerdings nicht ausgefallen sein.

Egbe Tony Imayu Sexualstraftäter
Sexualstraftäter Egbe Tony Imayu. © United States Secret Service | United States Secret Service

Daniel Tomasz Panek: Vergewaltigung am Urlaubsort

Der 48-jährige Pole wird derzeit über Europol sowie die slowenische Polizei gesucht. Daniel Tomasz Panek soll vor rund zwei Jahren eine Frau in der slowenischen Stadt Portorož an der Adria-Küste vergewaltigt haben. Zum Gerichtstermin erschien er nicht und ist seitdem auf der Flucht. Panek ist 1,76 bis 1,80 Meter groß, hat blaue Augen und mausgraues Haar.

Daniel Panek Sexualstraftäter
Daniel Tomasz Panek soll eine Frau vergewaltigt haben. © Policija Slovenija | Policija Slovenija

Unbekannter: Generalstaatsanwaltschaft fahndet fieberhaft

Auch in Deutschland wird gefahndet. In diesem Fall ist allerdings bisher nicht bekannt, wie der Täter heißt oder wo und wann genau die Tat stattfand. Der Unbekannte soll einen zehn bis 13-jährigen Jungen aufs schwerste sexuell missbraucht und verletzt haben. Auch der Junge selbst ist bisher unbekannt.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Bundeskriminalamtes (BKA) ist davon auszugehen, dass die Tat zwischen 2017 und 2023 stattfand. Demnach sei eine mehrminütige Videoaufnahme aufgetaucht, in der das Verbrechen dokumentiert wird. Die Videodatei ist demnach als real einzustufen. Dabei ist das Gesicht des Täters sowie Teile des Tatortes zu erkennen, die allerdings keinen genauen Rückschluss auf den Tatort oder die Identität des Unbekannten zulassen.

Unbekannter Sexstraftäter BKA
Unbekannter Sexstraftäter BKA © Bundeskriminalamt | Bundeskriminalamt

Der Täter ist in etwa 35 bis 50 Jahre alt, spricht Deutsch auf muttersprachlichem Niveau und hat möglicherweise ein Muttermal, eine Verletzung oder einen auffälligen Tränensack unter dem linken Auge. Die Ermittler können nicht ausschließen, dass der Täter sein Aussehen mittlerweile stark verändert hat. Wer Hinweise auf den Unbekannten hat oder Hinweise zum Opfer liefern kann, möge sich beim BKA melden.