Buxtehude. Deutschlands erfolgreichster Streamer sammelt Müll in seiner Heimatstadt. Was dahintersteckt und wie „Montes“ Aktion ablief.
- Streamer MontanaBlack will seiner Hemiatstadt Buxtehude etwas zurückgeben.
- Dafür versucht er sich mit Twitch-Kumpel AbuGoku als Müllmann
- Und plaudert über Ausbildung und Schulzeit
Er ist Twitch-Millionär, zeigt sich gern mit protzigen Autos und überall wo er streamt, tauchen wie aus dem Nichts seine Fans auf. Nun ist MontanaBlack, der mit bürgerlichem Namen Marcel Eris heißt, als Müllmann durch Buxtehude gezogen – natürlich begleitet von einer Kamera.
Mit dabei: sein Kollege AbuGoku. Bürgerlich heißt er Gacfar El Moussa. Beide Streamer wohnen in Buxtehude. MontanaBlack aka Monte ist hier groß geworden. Nun, so eröffnet er den Stream, habe er beschlossen, seiner Stadt etwas Gutes zu tun.
MontanaBlack in Buxtehude: Darum ist Deutschlands erfolgreichster Streame in Buxtehude unterwegs
„Ich hab mir einfach gedacht, ich möchte gern ein Zeichen an die Menschen da draußen senden, die gerne mal ihren Müll durch die Gegend schmeißen. Deswegen machen wir heute zum guten Zweck bei mir in der Stadt Buxtehude sauber.“
Bewaffnet mit Müllsäcken, Handschuhe, Greifzangen und natürlich den obligatorischen orangen Uniformen sammeln die Gamer über vier Stunden Chipstüten, Schokoladen-Verpackungen und alte Socken. Dazwischen gibt es kleine Einblicke in Montes Vergangenheit („Hier ist meine Grundschule“) und größere in seine Gedanken rund um Ausbildung, Schulsystem und Zukunftsperspektiven, vor allem für junge Menschen.
MontanaBlack will sich und Streamer-Freund nicht als Vorbilder sehen
Vor der Berufsbildenden Schule Buxtehude (BBS) bleiben die beiden länger stehen. MontanaBlack hatte hier seine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann absolviert – aber nur knapp. „Hier habe ich meinen Ausbildungsplatz verloren, weil ich vier Wochen, fünf Wochen vor meiner letzten Abschlussprüfung zum dritten Mal zu spät gekommen bin ohne Entschuldigung.“ Der Streamer hatte Glück, er wurde trotzdem zur Prüfung zugelassen und bestand.
Trotzdem will er sich und AbuGoku nicht als Vorbilder sehen: „Wir sind kein Paradebeispiel, wie man durchs Leben geht.“ An seine – mitunter noch sehr jungen Fans – hat er eine klare Botschaft. Obwohl der Gamer seine Schule als „Hass-Ort“ bezeichnet, rät er: „Wissen ist Macht und ihr solltet alle einen vernünftigen Abschluss machen und euch so gut bilden wie möglich“.
MontanaBlack als Müllmann – zwischen Umweltschutz und SUV
Wenig später tauchen eben diese jungen Fans im Stream auf. Es ist nicht das erste Mal an diesem Tag. Wo immer MontanaBlack dreht, ist seine Community nicht weit. Mehrheitlich Kinder und junge Teenager wollen Fotos mit dem 36-Jährigen machen. Er erledigt das – eher pflichtschuldig als begeistert – dann geht es zurück zum Müll, rund um die Grundschule, auf einem Spielplatz und sogar im Bach. Dort finden Monte und Abu neben dem üblichen Abfall einen Kanister Schädlingsbekämpfer. Abu: „Wenn da keine Tiere dran sterben, weiß ich auch nicht...“. Monte: „Ich find das ‚ne Schande.“
Fast könnte man vergessen, dass dies kein Nabu-Werbefilm, sondern ein MonatanBlack-Stream ist. Deshalb gibt es Minuten später zwischen Umweltschutz und Bildungstalk einen Rabatt-Code – und später einen Blick auf das Auto des Gamers: einen schwarzen Ford Raptor. Neupreis um die 60.000 Euro, Gewicht: knapp zweieinhalb Tonnen, Kraftstoffverbrauch: entsprechend...
MontanaBlack hat eine Botschaft an seine Fans
Da machen auch Müllsammeln und ein Gemüsedürüm zum Abschluss keinen Heiligen aus MontanaBlack. Dennoch, auch wenn sich die Ökobilanz des Twitch-Millionärs sicher noch verbessern ließe, die Botschaft des Tages ist klar: „Warum machen wir das? Weil Müll in den Mülleimer gehört und nicht in die Natur.“
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Am Ende scheint Deutschlands erfolgreichster Streamer auf jeden Fall Spaß gehabt zu haben: „War sogar super entspannt. Müll zu sammeln, hört sich jetzt erstmal doof an. Aber was für seine Stadt zu tun, macht echt Spaß, Diggah. Und Arbeitsoutfit steht mir auch.“