Bardowick/Lüneburg. Polizei sicher: Millionenschaden bei Veolia in Bardowick entstand durch achtlos entsorgte Batterien oder Akkus. Kein Einzelfall.

Hat die Unachtsamkeit oder die Gleichgültigkeit eines Lüneburgers oder einer Lüneburgerin den verheerenden Großbrand in einem Entsorgungsbetrieb in Bardowick ausgelöst? Laut ersten Ermittlungen der Polizei deutet alles drauf hin.

Nach dem Großfeuer auf dem Umschlagplatz für Abfälle in Bardowick (Landkreis Lüneburg) geht der Betreiber nun in die Offensive und warnt vor der falschen Entsorgung von Batterien. Ersten Untersuchungen zufolge könnte ein falsch entsorgter Lithium-Ionen-Akku oder eine Batterie der Auslöser gewesen sein, sagte Jeff Lippert, Regionalgeschäftsführer der Veolia Umweltservice Nord. „Diese stellen schon seit Jahren ein gravierendes Sicherheitsrisiko und eine unmittelbare Bedrohung für die Gesundheit und das Leben unserer Mitarbeitenden dar.“

Feuer in Bardowick: Laut Polizei Lüneburg beileibe kein Einzelfall

Ein Polizeisprecher sagte, es sei wahrscheinlich, dass eine Batterie den Brand ausgelöst habe: „Das kommt leider häufiger vor.“ Heißt im konkreten Fall: Offenbar hatte ein Lüneburger oder eine Lüneburgerin eine oder mehrere Akkus oder Batterien leichtfertig im Hausmüll entsorgt, anstatt sie getrennt abzugeben. Im gelagerten Müll kam es zu einer Reaktion, schließlich zu Flammen, die sich schnell ausbreiten konnten.

Bardowick
Der Rauch war weithin zu sehen. © HA | Joto

Die Veolia Umweltservice Nord ist zuständig für die Abfallsammlung und -abfuhr in der Stadt und dem Landkreis Lüneburg. Sie will den Standort wieder aufbauen. Der Betrieb habe sich inzwischen weitgehend normalisiert, hieß es. 

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Das Unternehmen bedankte sich für den Einsatz der Feuerwehrleute, die das Übergreifen der Flammen auf eine zweite Lagerhalle verhindert hätten. Bei dem Feuer am 6. Oktober entstand nach ersten Schätzungen ein Millionenschaden. Mehr als 350 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen. Die Rauchsäule war weithin sichtbar.Sie war in Richtung Hamburg gezogen. Auch weit entfernte Anwohner waren aufgefordert worden, Fenster und Türen zu schließen.

Über den richtigen Umgang mit Batterien. Tipps vom Umweltbundesamt

Kaufen Sie nach Möglichkeit netzbetriebene und batteriefreie Geräte und verringern Sie so ihren Batterieverbrauch.
Sofern es nicht ohne Energiespeicher geht, sind Akkus anstelle von Batterien in der Regel die bessere Wahl.
Achten Sie beim Kauf neuer Geräte auf die einfache Austauschbarkeit der Akkus. Fragen Sie nach der Verfügbarkeit von Ersatzakkus.
Kaufen Sie Akkus und Batterien ohne giftige Schwermetalle.
Verlängern Sie die Lebensdauer von Akkus durch „richtige“ Handhabung.
Entsorgen Sie Akkus und Batterien aufgrund von Brand- und Umweltgefahren nie im Hausmüll, Verpackungsmüll, Sperrmüll oder Metallschrott.
Entsorgen Sie Altbatterien und Altakkus sachgerecht in den Sammelboxen im Handel oder bei kommunalen Sammelstellen.
Entnehmen Sie vor der Rückgabe alter Elektrogeräte die Batterien und Akkus, wenn es durch einfache Handgriffe möglich ist. Ein weiterer guter Tipp: Knopfzellen vor der Entsorgung mit Tesaband abkleben, damit es nicht bei der Sammlung zu zufälligen Kurzschlüssen kommt.
Weitere Informationen über das richtige Entsorgen von Batterien erhalten Sie über die Kampagne „Batterie Zurück“: https://www.batterie-zurueck.de/