Landkreis Harburg. Während die einen auf mögliche weitere Kandidaten verweisen und sich nicht festlegen, gibt es von anderen klare Wahlempfehlungen
Sehr früh hat sich die CDU im Landkreis Harburg festgelegt. Wäre es nach ihnen gegangen, hätte die Landratswahl auch bereits im Mai vonstatten gehen können.
Die Christdemokraten hatten sich für einen früheren Wahltermin jetzt im Mai ausgesprochen. Eine Mehrheit im Kreistag stimmte aber für den 9. Oktober, wenn auch der Niedersächsische Landtag gewählt wird.
CDU im Landkreis Harburg unterstützt Rainer Rempe
Für die CDU ist klar: Sie stehen hinter dem Amtsinhaber Rainer Rempe. Weiterhin. Denn er ging bereits erfolgreich als CDU-Kandidat ins Rennen um den Posten und er wird es wieder tun. Während einer Aufstellungsversammlung in der Burg Seevetal Mitte Februar stimmten 95 Prozent der anwesenden CDU-Mitglieder für eine erneute Nominierung des in Winsen lebenden Landrats. Bernd Althusmann, stellvertretender Ministerpräsident und Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Seevetal lobte neben der Zusammenarbeit besonders die Leistung Rempes in der Pandemie als Krisenmanager: „Landesweit gibt es kaum einen Kreis, der ähnlich schnell und effektiv in der Bereitstellung von Strukturen zur Pandemie-Bekämpfung ist, wie der Landkreis Harburg. Landrat Rempe, sein Team und viele Ehrenamtliche haben in der vergangenen Jahren Hervorragendes geleistet“, wird der Landespolitiker in einer Stellungnahme zitiert.
FDP stellt sich hinter den CDU-Kandidaten Rempe
Die SPD hatte bereits in den Wahlen zuvor einen Gegenkandidaten unterstützt und wird es auch diesmal tun. Ende April positionierten sich die Mitglieder bei einer Wahlkreiskonferenz in Seevetal und stimmten für Michael Cramm als Landratskandidaten. „Mit Michael Cramm haben wir einen bürgernahen Kandidaten, der eine Politik auf Augenhöhe führen möchte“, erklärt Svenja Stadler, SPD-Unterbezirksvorsitzende. „Nun freue ich mich auf den anstehenden Wahlkampf, in dem wir die Bürgerinnen und Bürger von Michael Cramms Stärken überzeugen werden.“
Auch die FDP ist schon relativ klar aufgestellt in Sachen Landratswahl. Nur ein offizielles Votum des Kreisvorstandes fehle noch. Wie Arno Reglitzky auf Anfrage erklärt, wird der Beschluss voraussichtlich in diesem Monat herbeigeführt. „Wir haben uns schon als es um dem Wahltermin ging, klar für Rainer Rempe positioniert. Daran hat sich nichts geändert. Wir werden als Fraktion dem Kreisvorstand dringlich empfehlen, ihn zu unterstützen“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag des Landkreises Harburg.
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Laut Reglitzky sprächen die lange Erfahrung und die Qualifikation eindeutig für Rempe. Auch wenn man sich in Sachfragen nicht immer einig sei, sehe er gar keine Alternative zu Rempe, der ihm in der Qualifikation nahekomme. Besonders in für den Landkreis Harburg so kritischen Zeiten brauche es genau solch eine Person, so Reglitzky.
Zudem habe er in seiner Amtszeit viele Themen angeschoben, die es gelte weiterzuführen.
Die Grünen sind da deutlich zurückhaltender. Auch sie waren auf die Suche nach einem möglichen Gegenkandidaten oder einer Gegenkandidatin gegangen. Allein – gefunden wurde niemand. „Wir haben intern gesucht und es hat sich niemand gefunden“, sagt Ruth Alpers als Kreisfraktionschefin der Grünen.
Grüne wollen SPD-Kandidaten erst einmal kennenlernen
„Ob wir jemand unterstützen, entscheiden wir relativ kurzfristig vor der Wahl.“ Derzeit mache eine Entscheidung keinen Sinn, so Alpers, da man den Kandidaten der SPD zuerst einmal kennenlernen müsse, um sich eine Meinung bilden zu können.
„Wir haben keinen eigenen Kandidaten und wir werden wohl keinen unterstützen“, sagt Willy Klingenberg als Fraktionschef der Freien Wähler im Harburger Kreistag auf Abendblatt-Anfrage. Es gebe zwar noch keine finale Entscheidung zu dem Thema, allerdings würden sich die Freien Wähler als Unabhängige Wählergemeinschaft ungern für ein Lager entscheiden. „Wir wollen in dieser Frage unabhängig sein“, sagt er. Zum anderen könne es auch noch einen Überraschungskandidaten geben, gibt Klingenberg mit Blick auf die Frist zu bedenken. Wobei er zugibt, dass die Chancen für einen Kandidaten mit jedem Tag sinken, die der Wahltermin näher rückt. Denn gerade, wenn ein Bewerber ohne Unterstützung von einer Partei auskommen möchte, muss er frühzeitig mit dem Wahlkampf beginnen und sich in der Region bekannt machen.
Bis zum 15. August 18 Uhr können noch Wahlvorschläge eingereicht werden. Wer nicht von einer Partei unterstützt wird, sondern als Einzelkandidat antritt, muss laut Harburger Kreisverwaltung 320 gültige Unterschriften von Wahlberechtigten aus dem Landkreis Harburg vorbringen. Diese müssen zuvor durch die jeweils zuständige Gemeinde auf ihre Richtigkeit hin geprüft worden sein.