Harburg. Ergebnis übertrifft Erwartungen im schwierigen Wirtschaftsjahr 2021. Zuwächse im Wertpapiergeschäft und bei Baufinanzierungen

„Wir sind nicht euphorisch, blicken aber zufrieden auf das Geschäftsjahr 2021 zurück.“ Das sagt Andreas Sommer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Trotz des schwierigen Wirtschaftsjahres, das anders verlaufen sei, als erwartet, sei die Bilanzsumme um 6,5 Prozent gestiegen. Alle Bereiche haben zugelegt, betont Vorstandskollegin Sonja Hausmann. Vor allem aber der Wertpapierumsatz (plus 37 Prozent) und private Baukredite (plus 13,6 Prozent).

Im Immobiliengeschäft sieht Hausmann allmählich Anzeichen, „dass sich die Entwicklung der vergangenen Jahre nicht weiter fortsetzen wird“. Das Geschäft sei unsicher geworden. Wer heute bauen will, könne angesichts der Kostensteigerungen in der Branche nicht mehr mit sicheren Preisen rechnen. Das erschwere auch die Kreditvergabe. Neben der weiterhin hohen Nachfrage nach Baugrundstücken und Bestandsimmobilien lassen vor allem Lieferengpässe die Preise für Wohneigentum kräftig steigen, so Hausmann.

Immobilien und Bauland im Umland sind attraktiver geworden

Andererseits habe die Pandemie und die mit ihr verbundene Home-Office-Pflicht die Bedeutung der Wohnsituation weiter verstärkt. Vor allem Familien mit Kindern wünschten sich mehr Platz und einen eigenen Garten. Immobilien und Bauland im Umland seien sehr attraktiv geworden, weil sie noch erschwinglich seien. Allerdings seien auch dort die Preise kräftig gestiegen.

Eine andere Corona-Folge ist die rasante Ausweitung der digitalen Bankgeschäfte und Kommunikation. „Wir sind heute an einem Punkt, den wir vor der Pandemie erst in fünf oder zehn Jahren erwartet hatten“, sagt Sommer. Das betreffe zum Beispiel das kontaktlose Bezahlen mit der Bankkarte. Aber auch die Kundenberatung: „In 2021 hatte unsere Internet-Filiale mehr als 5,5 Millionen Besuche. Umgerechnet auf unsere Privatkunden heißt das: Sie kommen zwei Mal pro Woche in unsere Online-Filiale. Nur noch einmal im Jahr lassen sie sich vor Ort beraten.“ Das heiße aber nicht, dass die regionale Präsenz an Bedeutung verloren habe, sagt der Sparkassen-Chef. Vielmehr zeige der Neubau in Buxtehude, geplante Aufwertungen der Beratungscenter in Maschen und Winsen sowie ein um fünf Jahre verlängerter Mietvertrag in Marschacht, den Wunsch, die Nähe zum Kunden zu pflegen.

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Bei Sparkassenneubau in Buxtehude haben Abriss und Gründung des neuen Gebäudes zu Verzögerungen geführt, so dass der geplante Einzugstermin Frühjahr 2023 nicht zu halten ist. Sommer: „Vor zwei Wochen wurde der erste Baukran errichtet. Grundsteinlegung wird im Mai/Juni sein. Wenn alles planmäßig verläuft, werden wir unseren Gebäudeteil im Herbst 2023 übernehmen und unser modernstes Beratungscenter beziehen können.“ Rund 40 Mitarbeiter werden dort tätig sein. Zudem entsteht weiterer Büro- und Wohnraum. Das ausführende Büro HEP Architekten wird selbst ins Bauprojekt einziehen und die komplette erste Etage belegen.

Bauprojekt der Sparkasse erlangt überregionale Aufmerksamkeit

Von den 43 entstehenden Wohnungen werden 17 kleine Apartments an den Buxtehuder SV vermietet. Dort wird der Verein junge Handballtalente aus ganz Deutschland unterbringen, die im Alter von 15, 16 oder 17 Jahren nach Buxtehude kommen, hier ihre Schule beenden und sich dem Sport widmen (wir berichteten). Schon vor Baubeginn, habe das Projekt überregionale Aufmerksamkeit erlangt, freut sich Sommer: „Der BSV hat schon länger den Traum, ein kleines Handball-Internat zu haben. Wir können das jetzt gemeinsam realisieren.“

Regionale Sport- und sonstige Vereine profitieren zudem durch Spenden und Sponsoring von der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Fast 1,2 Millionen Euro hat sie im Vorjahr dafür ausgegeben. Insgesamt seien gut 430 Förderanträge gestellt worden, sagt Sommer. Weil „überraschend wenige aus dem wichtigen Bereich Nachhaltigkeit“ kommen, sind in diesem Jahr 50.000 Euro allein für Projekte des Klima- und Umweltschutzes reserviert. Das Formular für den Förderantrag findet sich unter www.spkhb.de.