Lüneburg. Lange Schlangen und 40 Geimpfte in der ersten Stunde: Neue Aktion ist ein Erfolg, Besucher nutzen das Angebot der Stadt rege.
Geschäftiges Treiben auf dem Marktplatz vor dem Lüneburger Rathaus, Gästeführer laufen mit Touristengruppen durch die Altstadt: Alles wirkt fast wie früher – vor Corona. Wäre da nicht ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Impfen to go – Am Marienplatz“. Impfen to go? Genau, dabei handelt es sich um das neue Angebot der Stadt im Kampf gegen das Corona-Virus und seine Folgen.
Auf dem Parkplatz hinter hinter dem historischen Rathaus der Hansestadt stehen seit Kurzem zwei neue blaue Container und an diesem Sonnabend warten hier auch jede Menge Leute, die sich impfen lassen wollen. Um auch die letzten Ungeimpften abzuholen, setzt Lüneburg wie viele andere Gemeinden auf direkte und unkomplizierte Angebote. Geimpft wird daher ohne Termine, ohne Anmeldung, immer an den Markttagen, also mittwochs und sonnabends jeweils von 9 bis 16 Uhr. Die Aktion läuft noch bis zum 6. November.
Impfquote liegt in Lüneburg Stadt und Landkreis bei 65 Prozent
Viel müssen die Impflinge nicht mitbringen. Ein Lichtbildausweis, nach Möglichkeit den Impfpass und bestenfalls einen eigenen Kugelschreiber. Viel Wartezeit ist trotz der Schlangen vor der Tür nicht zu erwarten. „Die Impfquote war bereits vor 14 Tagen mit 65 Prozent in Lüneburg Stadt und Landkreis sehr hoch. Aktuellere Zahlen hat das Gesundheitsamt nicht, aber wir gehen davon aus, dass diese noch höher sind“, sagt Joschka Schiller vom Landkreis Lüneburg.
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Er hat die Impfungen auf dem Marienplatz gemeinsam mit Frank Maruhn vom Arbeiter Samariter Bund organisiert. „Täglich können wir zwischen 100 und 120 Menschen hier auf dem Marienplatz impfen. Unsere mobilen Impfteams sind eingespielt, denn viele haben bereits im Impfzentrum mitgearbeitet“, erklärt ASB-Organisator Frank Maruhn.
Beim überwiegenden Teil handelte es sich um Booster-Impfungen
Man verabreiche Dosen aus dem Impfzentrum, dort lagere noch Biontec und Johnson & Johnson. Bereits nach rund einer Stunde hatte das mobile Impfteam 40 Interessiere geimpft. Beim überwiegenden Teil handelte es sich um Booster-Impfungen, also die dritte Spritze, die von der Impfkommission mittlerweile als Auffrischung empfohlen wird.
Es kamen nicht nur Lüneburger, auch Gäste sind ausdrücklich erwünscht. Wie Janika Bödeker. Die 31-Jährige war mit ihrer Familie extra aus Winsen angereist. Während Mann und Kinder shoppen, holte sie sich ihre Spritze. „Ich war erst schwanger, jetzt stille ich mein Kind. Die Empfehlung für die Impfung kam in meinem Fall sehr spät“, erklärt die junge Mutter. Beim Hausarzt hätte sie bis Anfang November warten müssen, hier gehe es eben to go.