Buxtehude. Nach zwei Jahren Coronapause gibt es wieder Stadtfest, Weinfest, Straßenkunst und ein Jubiläum. Das ist genau geplant.

Mal gab es ein Open-Air-Konzert nur als Sitzveranstaltung mit Masken- und Testpflicht. Dann sollte ausgerechnet bei dem beliebten Weinfest von 18 Uhr an auf Alkoholausschank verzichtet werden: Zwei Jahre lang ist das sommerliche Buxtehuder Fest- und Kulturprogramm durch Corona-Regelungen ausgebremst worden. Klassiker wie Stadt- und Weinfest fielen schließlich ganz aus, andere Veranstaltungen funktionierten nur mit erheblichen Einschränkungen. Doch für diesen Sommer hat der Buxtehuder Altstadtverein ein pralles Programm zusammengestellt.

„Das soll mit einem großen Knall losgehen“, sagt der Buxtehuder Eventmanager und Musiker Nick Reinartz, der für den Verein die geplanten Veranstaltungen organisiert.

Nach spanischem Vorbild über Petriplatz weißes Fahnendach gespannt

Sichtbar wird der Buxtehuder „Kultursommer“ zunächst bereits am 1. Mai: Dann wird nach spanischem Vorbild über dem zentralen Petriplatz in der Altstadt ein riesiges, weißes Fahnendach gespannt. Einen ersten Test dazu gab es bereits im vergangenen Herbst, jetzt wird das Dach aus lauter kleinen Fähnchen noch größer und höher, verspricht Reinartz. Unter diesem Dach soll es jeden Donnerstag immer ab 16 Uhr bis in den Herbst hinein Straßenkunst- und Live-Musik geben, wozu der Altstadtverein mit dem Buxtehuder Verein „Klein-Kunst-Igel“ kooperiert. Bekannte Straßenmusiker treten dann auf, aber auch Buxtehuder Nachwuchsbands, Artistik-Künstler oder auch Comedians. Der Auftakt, also der „große Knall“, ist mit der offiziellen Eröffnung der Veranstaltungsreihe am 22. Mai mit gleich vier Programmpunkten geplant.

Der Eventmanager und Musiker Nick Reinartz plant für den Altstadtverein in diesem Jahr etliche Veranstaltungen.
Der Eventmanager und Musiker Nick Reinartz plant für den Altstadtverein in diesem Jahr etliche Veranstaltungen. © Unbekannt | Axel Tiedemann

Vom 10. bis 12. Juni wird dann in der Altstadt wieder das traditionsreiche Buxtehude Stadtfest gefeiert: Mit Schaustellermeile, Riesenrad, drei Bühnen und insgesamt 40 Live-Acts. Geplant ist dabei auch wieder ein großer Flohmarkt rund um das Fleth in der Altstadt. Gerade bei diesem Termin sei man ziemlich gespannt, wie eine solche Veranstaltung nach der Corona-Pause jetzt angenommen wird, sagt Reinartz. Ob „der Durst danach bereits groß genug ist“, wie er sagt. Tatsächlich bedeuten Stadtfest und Flohmarkt eben auch, dass man mit vielen anderen dicht zusammensteht, das getanzt und getrunken wird, dass Abstände nicht unbedingt weit sind. „Aber es ist ja alles im Freien“, so Organisator Reinartz, der sich zudem auf die aktuellen Corona-Regelungen in Niedersachsen beruft.

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Eine Masken- oder gar Testpflicht gibt es hier seit 3. April nur noch in sehr begrenztem Umfang: beim Betreten von Krankenhäusern zum Beispiel, nicht aber mehr bei öffentlichen Veranstaltungen wie einem Stadtfest. Begründet wird dies von der Landesregierung damit, dass trotz hoher Fallzahlen dank hoher Impfquote und aktuell eher milden Verläufen keine Überlastung des Gesundheitssystem mehr drohe. In der Hoffnung, dass das auch so bleibt, plant man in Buxtehude das Fest-und Kulturprogramm daher voller Optimismus bis in den Spätsommer hinein.

So soll vom 19. bis 21. August auf dem Petriplatz wieder ein „Weindorf“ aufgebaut werden. Erstmalig wird das Weinfest um den nahen Platz Stavenort erweitert, wo sich eine junge Winzer-Gruppe präsentieren wird, um auch ein jüngeres Publikum zu erreichen.

Am 17. September ist ein „Fleth-Festival“ auch für jüngere Besucher geplant

Eher jüngere Zuschauer dürfte es dann auch zum geplanten „Fleth-Festival“ am 17. September ziehen, das eventuell noch um einen Tag erweitert wird. In Zusammenarbeit mit der Stadtjugendpflege treten dabei auch Buxtehuder Nachwuchsbands auf, etwa „Tha Blu Hive“, „The Reckless“ oder „Whale in the Desert“. Ungewöhnlich dabei ist vor allem die Bühne, die in dieser Funktion eben auch erst in der Corona-Zeit entdeckt wurde, als es um große Abstände ging. Die Musiker treten dabei im Freien auf dem Deck des historischen Ewer Margareta auf.

Dieser für die Niederelbe in früheren Zeiten typische Frachtsegler ist hier im alten Hafen mitten in der Stadt fest vertäut. Er war 1897 im Auftrag des Buxtehuder Schiffers Nikolaus Ecks vom Stapel gelaufen und viele Jahrzehnte im Einsatz. In den 1980ern wurde er vom Altstadtverein übernommen und saniert, um an die Zeiten zu erinnern, als solche Plattbodenschiffe die Estestadt noch regelmäßig anliefen. In diesem Jahr nun feiert der Verein das 120-Jahre-Jubiläum des Ewers mit verschiedenen eigenen Programmpunkten zum Kultursommer wie Open-Air-Gottesdiensten, Führungen, Lesungen und eben einem Konzert mit Nachwuchsbands.