Langeoog. Die Elektrik an Bord einer Segeljacht versagte. Der Notruf des Seglers löste eine große Suchaktion aus. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz.
Die Elektrik an Bord fiel aus, dann wurde auch die Funkverbindung unterbrochen: In der Nacht zum Sonntag ging gegen 19.30 Uhr ein Funkspruch bei der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein. Der Skipper einer rund 11,5 Meter langen Segeljacht meldete Probleme, sein Motor sei aber intakt. Dennoch brauche er Hilfe. Bevor der Mann den Rettern seine genaue Position mitteilen konnte, riss der Kontakt ab.
Die Retter machten sich sofort auf den Weg. Nach einer fünfstündigen, groß angelegten Suche konnte der 64-Jährige dann relativ unversehrt auf seiner Jacht, zwischen den Inseln Langeoog und Spiekeroog treibend, gefunden werden. Lediglich unterkühlt und erschöpft war er, als die Besatzungen mehrerer Boote der DGzRS ihn an Land brachten.
Seenotrettung auf der Nordsee: Suche nach Segler in Seenot von Cuxhaven bis Außenweser
„Ein Funkgerät braucht viel Leistung“, erklärt Christian Stipeldey, Pressesprecher der DGzRS. „Sobald die Elektrik ausfällt, ist auch das Funkgerät aus.“ Der 64-Jährige habe noch mit einem Handfunkgerät die Retter alarmieren können. „Aber auch das braucht viel Energie und geht darum nach kurzer Zeit meist aus“, so Stipeldey.
Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See in Bremen hatte die Suche eingeleitet. Da nicht klar war, wo genau der Mann in Not sich befand, erstreckte sich das Suchgebiet von Cuxhaven im Osten bis zu den östlichen Ostfriesischen Inseln im Westen, einschließlich Außenjade und Außenweser.
Seenotrettung: Hubschrauber unterstützte Retter der DGzRS aus der Luft
An der Suche beteiligt waren die Seenotrettungskreuzer „Herrmann Marwede“ der Station Deutsche Bucht/Helgoland, „Anneliese Kramer“ von der Station Cuxhaven, „Herrmann Rudolf Meyer“ aus Bremerhaven, „Bernhard Gruben“ von der Station Hooksiel und das Seenotrettungsboot „Fritz Thieme“ von Wangerooge sowie die beiden Lotsenstationsschiffe „Weser“ und „Elbe“ und das Mehrzweckschiff „Mellum“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Aus der Luft unterstützte ein Such- und Rettungshubschrauber des Typs „Sea Lion“ der Marineflieger die Seenotretter.
Während all die Schiffe, Boote und der Hubschrauber im Einsatz waren, ergaben Recherchen der Rettungsleitstelle See bei der Familie des Skippers, dass der Mann mit seinem Boot von Den Helder (Niederlande) nach Brunsbüttel unterwegs war. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Jacht dieser Größe alleine gesegelt wird“, erklärt Stipeldey. Auch könne jeder noch so gute und erfahrene Segler in Seenot geraten.
Segler in Seenot dank guter Revierkenntnisse der Retter gefunden
Gegen 0.45 Uhr dann die gute Nachricht: Die Besatzung der „Bernhard Gruben“ fand dank ihrer guten Revierkenntnis den Havaristen zwischen Spiekeroog und Langeoog. Gemeinsam mit Besatzungsmitgliedern der „Fritz Thieme“ versorgte sie den unterkühlten und erschöpften Skipper.
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Der Seenotrettungskreuzer nahm das Boot auf den Haken. Gegen 4.30 Uhr erreichte der Schleppverband Hooksiel. Dort übernahm der Rettungsdienst an Land die weitere Versorgung des Skippers. In der Nacht zum Sonntag herrschten im Einsatzgebiet südwestliche Winde bis vier Beaufort und etwa ein halber Meter Seegang.