Bremen. Auf der Strecke von Hamburg nach Stuttgart wurde ein 19-Jähriger verletzt. Grund: eine manipulierte Steckdose. Gibt es weitere Fälle?
Ein 19-Jähriger hat bei einer Fahrt in einem Flixtrain von Hamburg nach Stuttgart einen Stromschlag erlitten. Die Bahn musste gestoppt werden, 800 Passagiere vorsorglich aussteigen. Wie die Bundespolizei am Montag mitteilte, werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Der Grund für den heftigen Stromschlag: eine manipulierte Steckdose im Zug. Und es ist nicht der erste Fall dieser Art.
Flixtrain gestoppt – Fahrgast durch Stromschlag verletzt, Steckdose manipuliert
Ereignet hat sich der Vorfall laut Bundespolizei im Flixtrain 1807 nach Stuttgart am Sonntagabend. Dieser war noch leer, als er in Hamburg bereitgestellt wurde. Der 19-Jährige setzte sich demnach im zweiten Waggon auf seinen gebuchten Platz.
Als er gegen 17 Uhr das Ladekabel seines Handys in der unter dem Sitz angebrachten Steckdose einstecken wollte, erhielt er den schmerzhaften Stromschlag. Er informierte den Zugbegleiter.
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Ein oder mehrere Unbekannte haben offenbar die Steckdose im Zug manipuliert – auf eine Weise, die der Polizei so noch nicht begegnet ist. Die Stromkreise in allen Waggons wurden ausgeschaltet.
Der Zug hielt außerplanmäßig im Bahnhof Celle. Zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei und der Bundespolizei eilten zum Bahnhof. Die rund 800 Fahrgäste mussten aussteigen. Dann wurden zur Sicherheit alle Steckdosen noch einmal kontrolliert, aber keine weiteren Manipulationen festgestellt.
Stromschlag im Flixtrain – Bundespolizei ermittelt wegen Körperverletzung
Der 19-Jährige wurde in einem Rettungswagen untersucht. Er wurde nicht ernsthaft verletzt und konnte die Fahrt im selben Zug gegen 19 Uhr fortsetzen.
Die Bundespolizeiinspektion in Bremen ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Nach ersten Erkenntnissen könnten der oder die Täter in der Absicht gehandelt haben, unbekannte Personen erheblich zu verletzen. Die Bundespolizei prüft nach Abendblatt-Informationen den Zusammenhang zu einem weiteren Fall am Sonntag auf einer anderen Strecke. Weiteres wollte man vorerst nicht dazu sagen.
Bundespolizei rät, Steckdosen in Zügen vor der Nutzung zu überprüfen
Die Bundespolizei rät Fahrgästen, die Steckdosen in Bahnen vor der Nutzung zu überprüfen. Man solle auf Fremdkörper in den Steckdosen achten und beim Verdacht umgehend das Zugpersonal informieren.
Denn in der Vergangenheit häufen sich die Fälle von manipulierten Steckdosen in Zügen. Erst zwei Wochen ist es her, dass eine 35-Jährige einen Stromschlag in einer Bahn von Stuttgart nach Karlsruhe erlitt, als sie eine Steckdose benutzen wollte. Weitere Personen hatten sich daraufhin gemeldet, die von ähnlichen Vorfällen berichteten.