Hamburg. DLRG stellt für die ersten sieben Monate Statistik vor. Die meisten tödlichen Unfälle in Gewässern im Norden gibt es in Niedersachsen.

Während die DLRG in Hamburg in den ersten sieben Montan des Jahres 2020 deutlich weniger Badetote in den Gewässern der Stadt registriert hat, ist die Zahl in Schleswig-Holstein gestiegen. In Niedersachen ist zwar auch ein rückläufiger Trend zu erkennen, jedoch belegt das Land im bundesweiten Verleich einen traurigen dritten Platz.

Bis Ende Juli verunglückten 24 Menschen in niedersächsischen Gewässern, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hervorgeht. Im Vorjahreszeitraum waren es vier Tote weniger.

In Hamburger Gewässern sind von Januar bis Juli laut DLRG zwei Menschen ertrunken. Das seien sechs Tote weniger als im gleichen Zeitraum (bis 21. Juli) des vergangenen Jahres. In Schleswig-Holstein sind von Januar bis Juli 15 Menschen ertrunken und damit vier mehr als in den ersten sieben Monaten 2019. 

Zahl der Badetoten von Wetter abhängig

Die DLRG betont bei der Präsentation der Zahlen, dass die Zahl der Ertrunkenen sehr vom Wetter abhänge. „Der Frühling und die ersten Sommermonate in diesem Jahr waren bislang doch eher verhalten und das spiegelt sich in den erfassten Zahlen wider“, erklärte Sprecher Achim Wiese.

So seien bundesweit bislang weniger Badetote zu verzeichnen als noch 2019. Nach Angaben der Organisation ertranken mindestens 192 Menschen seit Jahresbeginn in Gewässern in Deutschland. Das waren 63 weniger als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.

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Zehn Menschen ertranken bislang in Nord- und Ostsee

In Nord- und Ostsee starben dieses Jahr bisher mindestens zehn Menschen (drei in der Nord-, sieben in der Ostsee). Die meisten Unfälle ereigneten sich im Binnenland – insbesondere an ungesicherten Badestellen. Mindestens 178 Menschen kamen dort ums Leben, also mehr als 90 Prozent der Gesamtzahl. Neben dem Baden an unbewachten Stränden gelten als Hauptgründe für das Ertrinken Alkohol, Leichtsinn oder Selbstüberschätzung.

Eine weitere Erkenntnis der Retter ist, dass die meisten Badetoten Männer sind. Sie seien oft leichtsinniger und spielten gerne mal den Helden, was dann leider allzu oft tragisch ende, teilte die DLRG mit. Der Frauenanteil unter den Todesfällen betrug 23 Prozent.

Befürchtungen der DLRG blieben bislang aus

Einen Anstieg der Ertrinkungsfälle durch vollere Küstenabschnitte und Binnengewässer angesichts der Corona-Pandemie stellt die DLRG bisher nicht fest. Die DLRG ist nach eigenen Angaben mit rund 1,6 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt.