Hunderte Teilnehmer der Pilgerfahrt nach Mekka wurden verletzt. Das Gesundheitsministerium gab die Zahl der Verletzten zunächst mit 289 an.
Mina. Trotz verstärkter Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr brach die Panik wie auf früheren Wallfahrten bei der symbolischen Steinigung des Teufels in der Stadt Mina aus. Zehntausende Menschen hatten sich dort am Donnerstag versammelt, um Steine auf drei Säulen zu werfen, die den Teufel symbolisieren.
Die Steinigung hat den Charakter einer rituellen Sündenreinigung. Es ist einer der Höhepunkte der Pilgerreise, die jeder Muslim einmal in seinem Leben machen sollte und an der jedes Jahr rund 2,5 Millionen Menschen teilnehmen. Auch in den vergangenen Jahren kam es dabei schon zu tragischen Vorfällen. Vor zwei Jahren wurden 244 Menschen zu Tode getrampelt, 1990 gab es mehr als 1.400 Tote. In diesem Jahr stammten die meisten Opfer aus Südasien, berichtete das staatliche Fernsehen.
Die Gläubigen drängten am Donnerstag zu den drei Säulen, wobei einige Menschen über Gepäckstücke stolperten, die von Bussen vor einem der Eingänge gefallen waren. Dabei brach eine Panik aus. Das nur wenige hundert Meter entfernt gelegene Krankenhaus von Mina war überfüllt mit Verletzten. Andere Verwundete wurden nach Mekka oder Riad gebracht.
Einigte Pilger berichteten, sie hätten gesehen, wie Leichen in Kühlwagen abtransportiert worden seien. Der Ägypter Suad Abu Hamada sagte, die Polizei habe das Gebiet schnell abgesperrt und dann damit begonnen, die Leichen zu bergen. "Ich konnte sie nicht zählen, es waren zu viele."
Saudi-Arabien hatte sich nach den letzten Unglücken bemüht, die Sicherheit deutlich zu verbessern. So wurden die Säulen verbreitert und der Zugang erleichtert, um dem Andrang der Steinewerfer gerecht zu werden. Schiitische Geistliche erließen außerdem Edikte, die den Gläubigen ein breiteres Zeitfenster für das Ritual erlaubten. Zudem waren rund 60.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.