Hamburg/Schüttorf. Bei Plattsounds treten junge Musiker mit plattdeutschem Rock, Pop, Metal, Punk oder HipHop an. Bands können sich jetzt bewerben.
Während beim Eurovision Song Contest in allerlei verschiedenen Sprachen gesungen wird, treten die Musiker beim niedersächsischen „Grand Prix“ Plattsounds jedes Jahr mit nur einer Sprache an: Plattdeutsch. Doch dabei geht es nicht unbedingt heimatverbunden oder rührselig zu, denn die jungen Bands machen keine Volksmusik. Von Pop, über Rock, HipHop, Punk, Metal und Singer-Songwriter sind die verschiedensten Richtungen vertreten. Seit Mitte Mai können sich Amateurmusiker um eine Teilnahme bewerben.
Plattsounds findet in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal statt. Seit 2011 sind mehr als hundert plattdeutsche Lieder von modernen, jungen Bands entstanden. Einigen von ihnen hat das Experiment mit der plattdeutschen Sprache so gut gefallen, dass sie weiter auf Platt Musik gemacht und sogar ganze Alben „op plattdüütsch“ herausgebracht haben.
Für 2016 gibt es sogar schon einen ersten Bewerber: „De Winnewups“ (Die Maulwürfe) kommen aus dem Raum Oldenburg und spielen Hard-Rock. Sie sind zwischen 25 und 35 Jahre alt und erfüllen damit die Anforderungen des Wettbewerbs. Die Musiker müssen zwischen 15 und 30 Jahren alt sein, am Ende zählt aber das Durchschnittsalter der Bandmitglieder. Außerdem müssen sie mehrheitlich aus Niedersachsen stammen oder hier wohnen. Das eingereichte Bewerbungslied das kein Cover sein.
Plattsounds lockt mit 1000 Euro für den Sieger
Die Musiker müssen zunächst kein Plattdeutsch beherrschen, denn es geht bei dem Projekt darum, junge Menschen für die Sprache zu begeistern. Manche Teilnehmer präsentieren ein plattdeutsches Lied, andere sprechen kein Wort Platt, interessieren sich aber dafür. In diesen Fällen helfen die Organisatoren mit der Übersetzung des Originaltextes und auch beim einstudieren der Aussprache.
Bewerben können sich Bands bis zum 15. Oktober. Am 19. November findet das Abschlussfestival mit etwa zehn Bands im emsländischen Schüttorf statt. Eine prominente Jury entscheidet dann über die ersten drei Sieger, die Preisgelder in Höhe von 1000, 600 und 300 Euro gewinnen. Der Gewinner zieht zudem direkt in das Halbfinale des Wettbewerbs Local Heroes ein.
Für alle die im November nicht nach Schüttorf reisen können, um sich Plattsounds anzusehen, gibt es ein Online-Voting. Hier entscheiden alle Platt-Begeisterten über ihren Favoriten. Auch dem Sieger winkt ein Preisgeld.