Hamburg. Picasso-Originale werden nicht gezeigt. Dafür rund 200 Werke von Künstlern, die sich mit mit dem spanischen Maler auseinandergesetzt haben.
Mit einer Ausstellung zu Picasso eröffnen die Hamburger Deichtorhallen am Dienstag (19.30 Uhr) ihre sanierte „Halle für aktuelle Kunst“. Die nördliche der beiden Deichtorhallen wurde für insgesamt 16 Millionen Euro umgebaut. Außerdem zeigen ab Dienstag die Sieger des Europäischen Foto-Wettbewerbs ihre Werke. Mitten in die Bauarbeiten fiel das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen der Deichtorhallen.
Die neue Ausstellung „Picasso in der Kunst der Gegenwart“, die bis zum 12. Juli zu sehen ist, zeigt allerdings keine Picasso-Werke. Präsentiert werden rund 200 Werke von 90 internationalen Künstlern, die sich auf unterschiedliche Weise mit Picasso auseinandergesetzt haben, darunter Roy Lichtenstein und Georg Baselitz. Zeitlich beginnt die Ausstellung mit Arbeiten aus den 30er Jahren von Paul Klee, Ernst Ludwig Kirchner und Erwin Blumenfeld. Der Schwerpunkt liegt aber auf den letzten 50 Jahren von Picassos künstlerischem Schaffen mit Werken von Andy Warhol, Claes Oldenburg und Jasper Johns.
Im südlichen „Haus der Photographie“ sind bis zum 31. Mai Werke von zwölf jungen europäischen Fotografen zum Thema „The New Social“ zu sehen, die sich mit gesellschaftspolitischem Engagement in der globalen, post-industriellen Gesellschaft beschäftigen. Dabei geht es um soziale Teilhabe und eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Werten. Die Sieger des Wettbewerbs „European Photo Exhibition Award 02“ wurden bereits in Oslo, Lucca und Paris gezeigt.
2013 begann die Sanierung der nördlichen Halle
Die beiden 1911 und 1914 eröffneten Hallen südlich des Hauptbahnhofs wurden als Markthallen genutzt, ehe sie Ende 1989 von der Körber-Stiftung zu Ausstellungshallen umgebaut wurden. Mitte 2013 begann die Sanierung der nördlichen Halle, weil die Stahlkonstruktion rostete und Regenwasser in das Haus eindrang. Die Besucher erwartet an der Westseite ein neues Foyer, ein Bistro und zwei Ateliers für kulturelle Bildung. Der markante Fesselballon vor den Deichtorhallen wurde allerdings nicht wieder aufgebaut.
Ein „Tag der offenen Tür“ am 12. April rundet das Jubiläumsprogramm nach Abschluss der Sanierung ab. Dazu erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm in beiden Deichtorhallen, darunter eine Podiumsdiskussion mit den ehemaligen Deichtorhallen-Direktoren Zdenek Felix, Robert Fleck, F.C. Gundlach und dem derzeitigen Deichtorhallen-Intendanten Dirk Luckow. (dpa)