Schulen müssen sich mit den Ursachen beschäftigen.
Mit ein paar versäumten Stunden fängt es an, daraus können Tage und manchmal auch Wochen werden: Der Schulabsentismus oder einfach das Schulschwänzen ist ein lange Zeit eher vernachlässigtes Problem gewesen, auch weil es nur eine kleine Minderheit der Schüler betraf.
Doch wer die Schule gezielt meidet, sich aus Angst vor dem Versagen nicht dorthin traut oder das Interesse am Lernen verloren hat, scheitert letztlich häufig und verlässt die Schule ohne Abschluss – mit weitreichenden Folgen für das spätere Leben. Deswegen ist es wichtig, wenn Lehrerinnen und Lehrer bereits kleine Fehlzeiten registrieren und frühzeitig mit dem Schüler und seinen Eltern sprechen.
Schulschwänzen: Eltern manchmal schlechte Vorbilder
Die Ursachen für das Schulschwänzen mögen vielfältig und manchmal tatsächlich in einer Blockade zu suchen sein, die es aufzulösen gilt. Die Ursachenforschung ist also wichtig. Wer das System Schule von außen betrachtet, mag es belächeln, wenn er liest, dass Schulen Pausenhöfe umgestalten und den Rhythmus der Unterrichtsstunden verändern, um den Kindern und Jugendlichen den Aufenthalt angenehmer zu gestalten und so die Akzeptanz der Institution zu erhöhen.
Und doch: Diese Maßnahmen haben sich in dem Hamburger Schulprojekt „Jeder Schultag zählt“ bewährt, die Schwänzerquote sank. Die Verhängung eines Bußgelds oder gar eines Jugendarrests mag in Familien eine gewisse Schockwirkung auslösen. Eine Lösung der Schulprobleme bietet sie eher nicht.
Völlig anders ist das Verhalten von Eltern zu bewerten, die ihren Urlaub in das Schuljahr hinein verlängern, weil dann die Flüge günstiger sind. Sie sind ihren Kindern ein schlechtes Vorbild und sollten für ihren Egoismus bestraft werden.