Der Preis überzeugt, aber er ist nicht alles. Auch Pünktlichkeit und Service müssen stimmen.

Schaut man aktuell auf die Klimaschutzpolitik der Bundesregierung, so kann man durchaus von einer chaotischen Vorstellung der Ampelkoalition sprechen. Nicht abgesprochene Pläne der Grünen zum Aus für Öl- und Gasheizungen, seltsam anmutende Nachbesserungen der FDP beim von der EU beschlossenen Verbot von Autos mit Verbrennermotoren ab 2035.

Dazu ein SPD-Bundeskanzler, der durch sein Zaudern die ohnehin große Verunsicherung in der Bevölkerung bei geplanten Klimaschutzmaßnahmen weiter verstärkt. Mit Blick auf diese wenig erfreulichen Darbietungen der Regierung fällt das sogenannte 49-Euro-Ticket, das zum 1. Mai bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gilt, auf – und zwar positiv.

49-Euro-Ticket ist eine große Chance für aktiven Klimaschutz

Mit dem Zug durch ganz Deutschland fahren zu können und dafür weniger als 50 Euro zu bezahlen – wer dieses Angebot nicht zumindest dann und wann wahrnimmt und das Auto stehen lässt, hat den Ernst der Lage beim Blick auf unser Klima nicht verstanden.

Besonders positiv: Durch Zuschüsse des Senats wird das Klimaschutz-Ticket in Hamburg besonders attraktiv. Denn das Gros der Beschäftigten sowie Schüler, Auszubildende, Studenten und sozial Schwächere zahlen deutlich weniger als 49 Euro im Monat.

Dieses Ticket ist eine große Chance, um Autofahrer in die Bahn zu locken. Allerdings muss die Alternative auf Schienen zuverlässiger und attraktiver werden. Der Preis ist – vor allem mit Blick auf die hohen Preise an den Tankstellen – ein starker Anreiz, um Autofahrer zum Umstieg zu bewegen.

Doch wer häufig schlechte Erfahrungen mit verspäteten, überfüllten und verdreckten Zügen macht, der wird sich schnell wieder hinters eigene Steuer setzen. Der Preis ist eben nicht alles.