Hamburg. Erst die Corona-Pandemie, jetzt Putins Krieg gegen die Ukraine: Für den deutschen Arbeitsmarkt bedeutet das Dauerstress.

Es war ein finanzieller und ökonomischer Kraftakt, den deutschen Arbeitsmarkt während der Corona-Pandemie zu stabilisieren. Durch umfangreiche Staatshilfen an Betriebe, eine großzügige Kurzarbeiterregelung und die Flexibilität vieler Unternehmer konnte ein extremer, nachhaltiger Anstieg der Arbeitslosenzahlen verhindert werden.

Die Zahl der Frauen und Männer ohne feste Anstellung sinkt mittlerweile wieder: bundesweit, im Norden, in Hamburg. Das ist die gute Nachricht. Doch der Krieg Wladimir Putins gegen die Ukraine könnte womöglich zu einer noch viel größeren Herausforderung für den deutschen Arbeitsmarkt werden, als es die Corona-Krise bisher gewesen ist.

Dauerstress für den Arbeitsmarkt

Schon jetzt leiden wichtige Branchen hierzulande unter den Folgen des Krieges. Teile der deutschen Autoindustrie sind lahmgelegt, weil Zulieferteile aus der Ukraine fehlen. Schichten bei großen Herstellern fallen aus, Werke stehen bereits still. Energieintensive Bereiche wie die Stahl- und Chemieindustrie sind auf Gas-, Öl- und Kohleimporte aus Russland angewiesen. Sie leiden bereits unter extrem steigenden Preisen. Aber wie geht es in diesen Unternehmen weiter, wenn womöglich bald gar keine Energie aus Russland mehr Richtung EU fließt? Werden dann auch in diesen Industriezweigen ganze Fabriken vorübergehend stillgelegt? Viele Beschäftigte müssen nun um ihre Arbeitsplätze fürchten.

Nach der Krise ist in der Krise – so kann man die brisante Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt aktuell zusammenfassen. Aktuell bleibt nur die Hoffnung, dass Putin seinen Krieg endlich beendet und möglichst schnell eine friedliche Lösung in der Ukraine gefunden wird. Wird das nicht der Fall sein, steht Deutschland mit Blick auf den Arbeitsmarkt vor dem nächsten finanziellen und ökonomischen Kraftakt.