Die Preisblasen-Gefahr auf dem Hamburger Immobilienmarkt steigt, ist aber wenig überraschend.
Die Gefahr einer Preisblase auf dem Hamburger Immobilienmarkt nimmt deutlich zu, wie Studien unabhängiger Ökonomen zeigen. Im Klartext: Es wird immer wahrscheinlicher, dass es zu Rückschlägen bei den Preisen für Wohnungen und Häuser in der Hansestadt kommt. Überraschen sollte das niemanden, schaut man auf die Explosion der Preise in den vergangenen Jahren. Dass es in diesem Tempo nicht weitergehen wird und man mit Rücksetzern in bestimmten Immobiliensegmenten und Stadtteilen rechnen muss, ist nicht nur wahrscheinlich, sondern täte dem völlig überhitzten Markt auch gut. Doch Grund zur Panik vor kurzfristigen, massiven Preiseinbrüchen sollte aktuell niemand haben.
Schließlich fehlen wegen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) die sicheren, renditestarken Alternativen zur Immobilie. Die Zeiten, in denen man für eine Festgeldanlage vier oder mehr Prozent Zinsen bekam, sind lange vorbei. Und sie werden wohl auch nicht so schnell wiederkommen, schaut man auf die Aussagen der EZB, die trotz hoher Inflationsraten an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten will.
Die Immobilienblase bald, doch Panik ist unangebracht
Wer folglich über ein ordentliches Polster an Eigenkapital verfügt, kann auch weiterhin über den Kauf einer Immobilie in der Hansestadt nachdenken. Neben der Lage wird es in Zukunft aber verstärkt auf die Qualität der Immobilie ankommen. Denn ältere Häuser oder Wohnungen, schlecht gedämmt, mit ineffizienten Heizsystemen, drohen zum finanziellen Desaster zu werden. Nicht nur die massiv steigenden Energiekosten, auch die politisch geforderten Renovierungen mit Blick auf den Klimaschutz machen diese Immobilien auf mittlere bis längere Sicht quasi unbezahlbar. Angst ist auf dem Immobilienmarkt nicht angebracht, aber Vorsicht und Weitsicht sind es schon.