Hamburg. Die Zahl der Großschiffe ist um mehr als 24 Prozent gestiegen. Wachsender Güterumschlag sorgt für gute Grundlage.
Der Hamburger Hafen hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 3,8 Prozent mehr Seegüter umgeschlagen. Der Containerverkehr wuchs sogar um 5,5 Prozent. Die erste Stufe der Freigabe größerer Tiefgänge der Elbe für Megafrachter hat gezündet. Es kommen mehr große Schiffe. Die Hamburg Port Authority (HPA) sollte deshalb schleunigst die Freigabe der restlichen Tiefgänge beschließen, damit die Elbvertiefung so wie beantragt und genehmigt ihre volle Wirkung entfalten kann. Insgesamt ist das erste Halbjahr positiv verlaufen.
Diese Zwischenbilanz ist eine gute Grundlage für alles, was dem Hamburger Hafen an Aufgaben bevorsteht. Da ist zunächst einmal die dringend benötigte Effizienzsteigerung der Umschlagterminals. Diese müssen schneller und kostengünstiger arbeiten, damit sie im Wettbewerb mit Rotterdam und Antwerpen nicht den Anschluss verlieren.
Mehr große Containerschiffe kommen nach Hamburg
Da ist zum Zweiten die drängende und bisher ungeklärte Frage, ob HHLA und Eurogate ihre deutschen Containerumschlaganlagen fusionieren, um so eine neue Marktmacht herzustellen, damit die Reedereien ihnen bei der Festlegung der Preise nicht mehr auf der Nase herumtanzen können. Ziel muss eine Lösung sein, bei der keiner der Partner verliert – schon gar nicht die Stadt Hamburg.
Es gibt also viel zu tun. Und das Zeitfenster ist eng. Denn so stabil das Wachstum derzeit wirkt, so ist es doch nicht mehr als eine Momentaufnahme. Bis zum Jahresende wird es noch so weitergehen, nicht zuletzt, weil es der HHLA gelungen ist, einen neuen Dienst nach Hamburg zu lotsen. 2022 kann das Pendel aber schon wieder in die andere Richtung ausschlagen, wenn nämlich die HHLA ihre Drohung wahr macht und in den JadeWeserPort in Wilhelmshaven einsteigt. Dann wird Hamburg nämlich wieder Ladung verloren gehen.