Hamburg. Thioune-Nachfolger Walter erhält beim HSV einen langfristigen Vertrag. In drei Jahren hatte der Verein nun schon fünf Trainer.
Trainerpräsentationen im Volkspark sind längst Routine. Tür auf, Tür zu. Wir freuen uns auf … Wir sind glücklich darüber, dass … Wir sind überzeugt von … So oder ähnlich klingt es immer, wenn wieder einmal ein neuer Übungsleiter vorgestellt wird. Alleine in den drei Jahren in der Zweiten Liga durften sich fünf HSV-Fußballlehrer ausprobieren: der innovative Christian Titz, der junge Hannes Wolf, der erfahrene Dieter Hecking, der unverbrauchte Daniel Thioune und nun auch noch der letzte Joker Horst Hrubesch. Den erhofften Erfolg konnte keiner von ihnen liefern.
Nun ist also Tim Walter an der Reihe. Wieder ein Hoffnungsträger. Wieder ein Entwickler. Und wieder soll alles besser werden. „Wir haben eine Überzeugung bei Tim Walter“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt, der auch ähnliche Worte für Vorgänger Thioune und Vorvorgänger Hecking fand. Trotzdem entschieden sich Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel, auch dem sechsten HSV-Coach in der Zweiten Liga einen Zweijahresvertrag zu geben.
Hohe Fluktuation: Trainerpositionen beim HSV
Einerseits eine verständliche Entscheidung: Ein Trainer braucht Vertrauen, der Club Kontinuität und die sportliche Führung Planungssicherheit. Doch andererseits kann man die Realität auch nicht ignorieren. In die kommende Bundesligasaison werden mutmaßlich nur drei Clubs mit einem Trainer starten, der bereits zwei Spielzeiten im selben Club hinter sich hat (Union, Freiburg und Fürth).
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Und auch in der HSV-Liga zwei sieht es nicht viel besser aus. Noch krasser: Beim HSV ist es bereits 20 (!) Jahre her, dass mit Frank Pagelsdorf letztmals ein und derselbe Coach mindestens zwei komplette Spielzeiten durchgehalten hat. Deswegen muss neben den besten Wünschen für Walter auch die Frage erlaubt sein, warum man in Hamburg nicht grundsätzlich auf Einjahresverträge setzt.