Hamburg. Ist der neue, vom HSV kommunizierte Weg, auf Entwicklung zu setzen, nur ein Vorwand? Warum Verein und Kritiker recht haben.

Am Sonntag kam es im Volkspark zu einer kurzen Diskussion zwischen HSV-Sportvorstand Jonas Boldt und einem Reporter. Die bisherigen Transfers würden nicht im Einklang stehen mit der Zielsetzung der Entwicklung, meinte der Reporter. „Vollkommen falsch“, entgegnete Boldt.

Er habe schließlich immer gesagt, dass man Spieler wie Klaus Gjasula (30), Simon Terodde (32), Toni Leistner (30) und nun auch Sven Ulreich (32) holen würde, um an deren Seite sowohl junge Spieler als auch den ganzen Club weiterzuentwickeln.

Spielen HSV-Transfers bei Aufstieg keine Rolle mehr?

Wer nun recht hat? Irgendwie beide. Zum einen hatte der HSV mit Amadou Onana (19), Stephan Ambrosius (21), Josha Vagnoman (19), Manuel Wintzheimer (21) und Jonas David (20) zuletzt fünf Jungprofis auf dem Platz, die an der Seite der „Säulenspieler“ reifen und ihren Marktwert nach oben entwickeln sollen.

Zum anderen aber hat der HSV in dieser Transferperiode sein gesamtes Geld in Spieler investiert, die keinen Wiederverkaufswert haben und die auch bei einem möglichen Aufstieg in die Bundesliga nicht mehr zu den langfristigen Säulenspielern zählen dürften.

Die kurzfristige Transferstrategie lässt daher nur einen Rückschluss zu: Der HSV will unbedingt aufsteigen. Auch wenn das im Volkspark keiner mehr sagt.