Auch wenn der Jobabbau unvermeidbar ist, sollte Lufthansa Technik auf diese Art von Entlassungen verzichten.

Die Luftfahrtindustrie war in den vergangenen Jahren für Hamburg ein Jobmotor. Gestützt durch die stetig steigenden Passagierzahlen stellten die Branchengrößen Airbus und Lufthansa Technik bis vor Kurzem massiv Personal ein. Neue Flugzeuge mussten gebaut, ältere Maschinen gecheckt werden. Selbst die Fridays-for-Future-Bewegung stoppte den Wachstumstrend nicht. Die Zahl der Fluggäste nahm bundes- und weltweit auch im Jahr 2019 zu.

Doch mit der Corona-Pandemie ist nichts mehr wie vorher. Der Zusammenbruch des Flugverkehrs schlägt jetzt auf den Arbeitsmarkt kräftig durch. Das Stammpersonal ist in Kurzarbeit. Leiharbeiter mussten gehen. Lufthansa Technik plant sogar Entlassungen.

Jobabbau ist unvermeidbar, aber

Und es werden weitere Einschnitte kommen, so hart das für jeden betroffenen Arbeitnehmer ist. Denn in der Nach-Corona-Welt werden beide Firmen weniger Aufträge haben. Ein Jobabbau ist daher unvermeidbar, weil die Reiselust und der Bedarf an Fliegern und Flügen nur langsam steigen wird.

Da nützt auch der Hinweis auf neun Milliarden Euro Staatshilfe für den Lufthansa-Konzern nichts. Ein Betrieb muss sich so aufstellen dürfen, dass er zumindest mittelfristig Gewinne macht, sich auf das erwartete Geschäftsvolumen einstellt und dauerhaft zukunftsfähig ist.

An dieser Stelle macht Lufthansa Technik aber einen Fehler. Noch vor wenigen Monaten wurden Azubis in Discos und bei McDonald’s gesucht. Auch um der Überalterung der Mitar­beiter vorzubeugen – ein Problem, das übrigens auch Airbus treffen wird. Nun aber sollen 300 überwiegend junge Hamburger, die in der Probezeit sind, entlassen werden. Das ist der einfache Schritt, um Personal abzubauen, aber der falsche. Beharrt man auf diesem Weg, beraubt sich der Betrieb poten­zieller Stützpfeiler seiner Zukunft.