Warum es richtig ist, dass sich der Wahl-Hamburger gegen einen Rückkampf gegen Anthony Joshua entschied.
Noch einmal hätte Wladimir Klitschko ganz groß Kasse machen können. Bereits bei seiner Niederlage gegen Anthony Joshua im April im Londoner Wembley-Stadion vor 90.000 Zuschauern lag die Gage für den Box-Champ bei 20 Millionen Euro. Es war ein Kampf, der in die Geschichte des Profiboxens eingehen wird. Ein Fight, den niemand, der ihn live oder im TV verfolgen konnte, vergessen wird. Mit 41 Jahren präsentierte sich Klitschko in großartiger Form, schickte seinen Kontrahenten sogar zu Boden.
Umso verlockender muss der Gedanke einer Revanche gewesen sein. Für Klitschko, für sein Management, für seine Millionen Fans. Dass sich der entthronte Weltmeister dennoch gegen den Lockruf des Geldes entschied, spricht mehr für ihn als jeder seiner großen Siege.
Klitschko hätte mehr verlieren als gewinnen können
Denn „Dr. Eisenfaust“, wie der promovierte Sportwissenschaftler gern genannt wird, hätte bei einem Rückkampf deutlich mehr verlieren als gewinnen können. Sicher, die Hoffnung auf eine Überraschung gibt es immer, erst recht im Boxsport. Sehr viel wahrscheinlicher wäre jedoch gewesen, dass Joshua den Kampf deutlicher dominiert hätte - mit klaren Risiken für Klitschkos Gesundheit.
Natürlich ist es immer bitter, mit einer Niederlage die Karriere zu beenden. Aber dieser Kampf im Wembleystadion war einer Box-Legende würdig. Zudem kann Klitschko mit dem Wissen abtreten, dass er einen würdigen Nachfolger gefunden hat. Der britische Modellathlet Joshua macht auch außerhalb des Boxrings eine ausgezeichnete Figur.
Mehr Zeit für ehrenamtliche Aufgaben
Klitschko wird sich in Zukunft nicht langweilen, seine Unternehmer-Karriere abseits seines Sports hat er in vergangenen Jahren schon weit vorangetrieben. Künftig wird er auch für seine ehrenamtlichen Aufgaben mehr Zeit haben. Als Publikumsmagnet wird der Wahl-Hamburger seiner Sportart fehlen, erst recht in Deutschland. Aber es bleibt die Erinnerung an einen großen Sportsmann.
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